Außerdem lief die Integration der in den vergangenen Jahren zusammengekauften Bestände bei VoVonovia novia reibungsloser als gedacht. Einzig mit der feindlichen Übernahme der kleineren Rivalin Deutsche Wohnen war Buch Anfang des Jahres gescheitert.

Nun soll Vonovia erst einmal aus eigener Kraft wachsen, bestenfalls werden noch einzelne Portfolios dazugekauft. "Wir kommen auch gut ohne Akquisitionen aus", sagte Buch. Diese Rechnung geht offenbar auf. Zum Halbjahr konnte der Konzern einen deutlichen Ergebnissprung um 44 Prozent auf 388 Millionen Euro präsentieren. Buch steckte zuletzt mehr Geld in die Sanierung von Wohnungen, um die Mieten anheben zu können. Der Leerstand lag per Ende Juni bei 2,8 Prozent und soll zum Jahresende weiter sinken auf 2,5 Prozent. "Die durchschnittliche Qualität der Wohnungen ist heute um Dimensionen besser", sagte Buch. Zugleich baut Vonovia das Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Immobilie aus. Dazu zählen etwa Handwerkerarbeiten, das Kabel-TV-Geschäft und die Bewirtschaftung von Wohnungen für Dritte. In dieser Sparte zog das Ergebnis ebenfalls deutlich an.

Obwohl Buch die Prognose anhob, bleibt die Dividenden-Planung vorerst die gleiche. Die Aktionäre sollen für 2016 mindestens 1,05 Euro (Vorjahr: 94 Cent) je Aktie bekommen, bekräftigte er. Im Herbst könnten die Planungen nach seinen Worten aber nach oben angepasst werden.

Trotzdem legte die Aktie vorbörslich schon um 2,4 Prozent zu und war damit größter Dax-Gewinner. Vonovia ist die erste deutsche Immobiliengesellschaft, die den Einzug in den Leitindex geschafft hat. Sie hat ihre Wurzeln in der von einem Finanzinvestor ins Leben gerufenen Deutschen Annington. Später kamen unter anderem Wohnungen von Gagfah, Franconia und Südewo hinzu. Der Börsenwert liegt inzwischen bei knapp 17 Milliarden Euro - und damit auf Augenhöhe mit der Deutschen Bank.

rtr