Inmitten einer Phase, in der sich der Immobilienkonzern Vonovia in einem Turnaround befindet, meldete das Unternehmen am Freitag Quartalszahlen. Können diese die kürzliche Trendwende weiter beleben?
In der Aussicht auf einen sich stabilisierenden Immobilienmarkt und durch gutes Schuldenmanagement des Konzerns war die Aktie von Vonovia zuletzt stark angesprungen. Am Freitag meldete das DAX-Unternehmen nun Quartalszahlen. Können diese die Trendwende vorantreiben?
Vonovia Aktie: Was bringen die Quartalszahlen?
Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern hat auch im zweiten Quartal einen Milliardenverlust erlitten. Unter dem Strich fiel wegen einer erneuten Abwertung des Immobilienportfolios ein Verlust von gut zwei Milliarden Euro an, wie der Dax-Konzern am Freitag in Bochum mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte Vonovia einen Gewinn von 1,8 Milliarden Euro ausgewiesen. Der Wert des Vermietungsportfolios habe Ende Juni bei rund 88,2 Milliarden Euro gelegen, hieß es. Ende März wurden die Immobilien noch mit 91,2 Milliarden Euro und Ende 2022 sogar noch mit 94,7 Milliarden Euro bewertet.
Die Entwicklung der Immobilienwerte von Vonovia sei auch im zweiten Quartal rückläufig gewesen. Allerdings habe sich der Trend gegenüber dem Vorquartal abgeschwächt. Vonovia hatte bereits im ersten Quartal eine außerplanmäßige Neubewertung des Portfolios vorgenommen.
Auch bei der Tochter Deutsche Wohnen zeigte sich ein ähnliches Bild. Letztere will zudem einen Verkauf ihres Portfolios an Pflegeimmobilien prüfen.
Vonovia mit verbessertem Tagesgeschäft.
Derweil lief es im Tagesgeschäft für Vonovia wieder etwas besser. Nach einem deutlichen Rückgang im Auftaktquartal verharrte der operative Gewinn (FFO) mit 502,2 Millionen Euro auf annähernd dem Vorjahresniveau. Während sich vor allem die Geschäfte mit der Projektentwicklung und zusätzlichen Dienstleistungen schwächer entwickelten, lief es für Vonovia in der Vermietung aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in den Ballungsgebieten deutlich besser.
Die Miete stieg per Ende Juni im Schnitt konzernweit auf 7,58 Euro pro Quadratmeter – das waren 1,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland betrug die durchschnittliche Miete per Ende Juni bei Vonovia 7,51 Euro pro Quadratmeter. Der Umsatz legte in den drei Monaten bis Ende Juni um 1,5 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro zu. Die Jahresziele bestätigte das Unternehmen zudem.
Vonovia Aktie: Treiben die Quartalszahlen die Trendwende voran?
Die erste Reaktion der Anleger auf diese Ergebnisse fiel dann auch sehr positiv aus. Insgesamt 1,6 Prozent ging es eine halbe Stunde nach Publikation der Zahlen für die Aktie nach oben.
Diese dürfte nun ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen und nicht selten haben wir bei den Immobilienwerten Intraday hohe Kursgewinne erlebt.
Eine wichtige Marke ist dabei die 200-Tage-Linie im Chart bei 21,33 Euro an der die Aktie zuletzt deutlich abgeprallt ist. Kann diese am Freitag oder in den kommenden Tagen durchbrochen werden, dann dürfte das nächste Kursziel für die Aktie bei 24 Euro liegen.
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Mit Material von dpa-afx
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia.