Vonovia: Es läuft sogar noch besser als erwartet
Der Immobilienkonzern Vonovia entwickelt sich operativ stärker als gedacht. Mit den Zahlen zum dritten Quartal erhöhte der DAX-Neuling denn auch seine Prognose für das laufende Jahr. Firmenchef Rolf Buch will jetzt bis Silvester ein operatives Ergebnis von bis zu 600 Millionen Euro einfahren, zuvor war das Management von bis zu 580 Millionen Euro ausgegangen. Dass es so gut läuft, geht auch auf die problemlose Eingliederung des Konkurrenten Gagfah zurück, den der Wohnkonzern vor einiger Zeit übernommen hat. Steigende Mieten und eine sinkende Leerstandsquote spielen Vonovia ebenfalls in die Karten. Nach neun Monaten stand in diesem Jahr ein operatives Ergebnis von 432 Millionen Euro auf der Habenseite, im Vorjahreszeitraum waren erst 205 Millionen Euro eingetütet worden. Da sich der Wachstumskurs im kommenden Jahr fortsetzen dürfte, bleibt die Immobilienaktie ein Favorit der Redaktion.
LAW
Logwin: Kursrückgang zum Einstieg nutzen
Würde die Logistikfirma Logwin bei einer Versteigerung aufgerufen, überstiegen die Gebote den Börsenwert von 250 Millionen Euro wohl deutlich. Das Unternehmen hat zwei Geschäftsbereiche. Der eine, Luft- und Seefracht, setzt auf Jahressicht 700 Millionen Euro um und bringt eine operative Rendite von rund sechs Prozent. Die Sparte würde bei einem Gebot gemessen an Vergleichsfirmen leicht 350 Millionen Euro bringen, also mehr als den Börsenwert des Konzerns. Um die Belieferung von Handelsfirmen etwa geht es im Bereich Solutions. Er schrieb viele Jahre Verluste, ist nun aber wieder profitabel. Bei einem Verkauf würde die noch renditeschwache Sparte rund 100 Millionen Euro bringen. Bleibt die Nettoliquidität von 48 Millionen. Die einfache Addition dieser Bausteine zeigt den Unterschied zwischen Ist und Potenzial. Geduldige Anleger setzen darauf, dass sich die Aktie dem inneren Wert annähert.
LA
Reckitt Benckiser: Wachstumstrend ist ungebrochen
Mit seinen bekannten Marken wie Calgon oder Kukident kann Reckitt Benckiser weiter punkten. Im abgelaufenen Quartal legten die Erlöse der Briten um sieben Prozent zu und übertrafen die Analystenerwartungen. Das Unternehmen hat wegen der guten Quartalszahlen die Jahresprognose angehoben. Alle Geschäftsbereiche liefern gute Wachstumsbeiträge, besonders dynamisch entwickelt sich aber der Gesundheitssektor mit einem Wachstum von 14 Prozent. Hier hat Reckitt vor einigen Jahren seine Strategie geändert und setzt nun auf nicht verschreibungspflichtige Markenartikel. Die Aktie ist gemessen am KGV hoch bewertet. Gleichwohl konnte das Unternehmen diese Bewertung bisher auch mit Wachstum unterfüttern. Weil gerade der Gesundheitsmarkt in den Schwellenländern noch viel Potenzial bietet, dürfte Reckitt auch bei der Börsenbewertung noch nicht an seine Grenzen gestoßen sein.
LA
Cancom: Gewinne wechseln auf die Überholspur
Keinen leichten Stand hatte der IT-Dienstleister Cancom zuletzt bei seinen erfolgsverwöhnten Investoren. Der Gewinn konnte dem starken Umsatzwachstum nämlich nicht mehr folgen. Im dritten Quartal kehrte sich das Bild nun aber wieder um. Während die Erlöse um ein Zehntel vorankamen, legte das operative Ergebnis (Ebitda) einen Gang zu und übertraf den Vorjahreswert um satte 17 Prozent. Folglich verbesserte sich die Ebitda-Marge von Juli bis September von 7,1 auf 7,6 Prozent. Auf Sicht von neun Monaten hat die Rendite nun zumindest wieder das 2014er-Niveau von 6,2 Prozent erreicht. Mittelfristig dürfte die Marge allerdings weiter anziehen, denn beim wiederkehrenden Teil der Umsätze im wachstumsstarken Cloud-Segment, welche die Hälfte dieser Erlöse ausmachen, werden Gewinnspannen im Bereich von 30 bis 35 Prozent erzielt. Wir zählen Cancom weiterhin zu unseren Favoriten im TecDAX.
CI
Frankf. Aktien-Fonds: Nebenwerte mit Airbag
Wie der Name schon verrät, ist der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen an Einrichtungen adressiert, die ihr Stiftungsvermögen rentabel und mit möglichst wenig Risiko anlegen wollen und müssen. Doch längst hat sich der Kreis der Investoren, die diesen Fonds schätzen und in ihrem Depot halten, stark ausgeweitet. Denn Fondslenker Frank Fischer gelingt es mit beeindruckender Konstanz, ein stark auf Nebenwerte ausgerichtetes Portfolio zu managen und dabei die Volatilität niedrig zu halten. Fischer investiert nach dem Value-Ansatz in stark unterbewertete Firmen mit herausragender Marktstellung. Zugleich achtet er penibel auf Stimmungsindikatoren, um in der Lage zu sein, schnell das Risiko aus dem Fonds zu nehmen und Positionen abzustoßen oder mithilfe von Derivaten abzusichern. Das gelang ihm auch bei der jüngsten Korrektur. Aktuell geht er wieder in die Offensive und baut seine Aktienquote aus.
AH