Top 10: Deutsche Telekom (12,5 Milliarden)
Am 18. November 1996 wurde das Papier erstmals gehandelt. Es war der größte Börsengang, der bis dahin weltweit stattgefunden hatte. Der damalige Vorstandsvorsitzende Ron Sommer weckte die Euphorie für Aktien in Deutschland. Die Menschen erlagen einem Aktienfieber, die kaum mehr zu bremsen waren. Für die 690 Millionen T-Aktien lagen satte 3,6 Milliarden Bestellungen vor. 1,9 Millionen Privatanleger stiegen ein. Der Kurs klettere am ersten Handelstag auf 33,90 D-Mark. Auch in den folgenden Jahren boomte die T-Aktie, in der sie sogar den Preis von 103,50 Euro erreichte. Bis zum Jahr 2001, in dem die Euphorie zur Übertreibung umschlug. Durch Fehlschätzungen wurde die Aktie zum Verlustbringer und die Zahl der Aktionäre sank im Jahr 2011 von den 6,2 Millionen im Jahr 2000 wieder auf die 3,7 Millionen von 1996.
Top 9: Nippon Tel (13,7 Milliarden)
1988 waren die Aktien des Telekommunikationsunternehmen Nippon Tel mehr wert als Daimler, Siemens, Allianz, Deutsche Bank, ThyssenKrupp, BMW, Bayer, Hoechst und BASF zusammen, nachdem die Gesellschaft 1987 13,7 Milliarden Dollar an der Börse eingesammelt hatte.
Top 8: Facebook (16 Milliarden)
Mit gut 421 Millionen platzierten Aktien zu einem Ausgabepreis von je 38 Dollar hat Facebook den größten Internet-Börsengang aller Zeiten eingeläutet. 16 Milliarden Dollar sprangen dabei für Facebook heraus. Mark Zuckerberg, der Erfinder des 900 Millionen Mitglieder starken Netzwerks, behielt durch die im Jahr 2009 eingeführten B-Aktien mit 57,5 Prozent die Kontrolle des Unternehmens.
Top 7: Enel S.p.A. (16,6 Milliarden)
Der größte italienische Stromversorger mit Sitz in Rom ging kurz vor der Jahrtausendwende, im November 1999, an die Börse. Die Erwartungen waren sehr hoch, rund 4 Millionen Italiener zeichneten die Papiere. Der Börsengang war ein Erfolg - 16,6 Milliarden Dollar wurden eingesammelt.
Top 6: NTT Mobile (18,1 Milliarden)
Am 22. Oktober 1998 platzierte die Tochtergesellschaft der "Nippon Telegraph and Telephone Corporation" ihre Wertpapiere an der Börse. Mit 18,1 Milliarden Dollar überholte NTT Mobile seine große Schwester, die rund 10 Jahre zuvor 13,7 Milliarden eingesammelt hatte.
Top 5: Visa (19,7 Milliarden)
Der Börsengang des amerikanischen Kreditkartenanbieters sprengte alle Rekorde in den USA. Bis zum damaligen Zeitpunkt war der Telefonkonzern AT&T Wireless Rekordhalter, den Visa mit 17,9 Milliarden Dollar an Erlös weit überholte. Trotz internationaler Finanzkrise wurden die Aktien mit einem Preis von 44 Dollar verkauft - eine Summe die über den Erwartungen der Analysten lag. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden weitere 40,6 Millionen Aktien von Visa zugeteilt, sodass sich das Volumen des Börsengangs auf 19,7 Milliarden Dollar erhöhte.
Top 4: AIA Group (20,5 Milliarden)
Das asiatische Tochterunternehmen AIA des US-Versicherers AIG stieß im Oktober 2010 auf sehr großes Interesse. Die Papiere waren schon nach der ersten Angebotswoche mehr als fünffach überzeichnet. AIA erzielte einen Erlös von 17,8 Milliarden Dollar, der durch die Ausübung einer Mehrzuteilungsoption das Volumen auf 20,5 Milliarden Dollar steigen ließ. Der Börsengang war somit der größte in der chinesischen Sonderverwaltungszone.
Top 3: Industrial and Commercial Bank of China (21,9 Milliarden)
Das Interesse im Oktober 2006 war so groß, dass die Frist für die Zeichnung der ICBC-Aktien für Großanleger sogar um einen Tag verkürzt wurde. Die ICBC, die am 20.10.2006 an die Börse ging, konnte sich über eine riesige Nachfrage nach ihren Aktien freuen. Die Papiere wurden sogar mit einem Plus von mehr als 15 Prozent gegenüber dem Ausgabepreis gehandelt. Die ICBC platzierte Aktien für knapp 22 Milliarden Dollar.
Auch neun Monate nach dem Börsengang erreichte die Industrial & Commerical Bank of China einen neuen Rekord: Ihre Aktien waren zusammengenommen mehr wert als die des US-Konkurrenten Citigroup, dessen Börsenwert 181 Milliarden Euro betrug.
Top 2: Agricultural Bank of China (22,1 Milliarden)
Geplant war, mit einem Emissionsvolumen von mindestens 23 Milliarden Dollar die Industrial and Commercial Bank of China mit knapp 22 Milliarden zu überholen. Die ABC hatte mit den Folgen der Finanzkrise zu kämpfen, da das damalig schwache Börsenumfeld dem 150 Milliarden schweren Unternehmen zu schaffen machte. Kleinanleger riskierten ihr Geld lieber mit Wetten für die Fußballweltmeisterschaft, als an der Börse zu spekulieren. Nichtsdestotrotz: Auch wenn die ersten Handelstage den gigantischen Erwartungen nicht entsprachen, knackte die drittgrößte Bank der Volksrepublik über die Mehrzuteilungsoption die Rekordmarke und sammelte 22,1 Milliarden Dollar ein.
Top 1: General Motors (23,1 Milliarden)
Der amerikanische Automobilhersteller steigerte im Oktober 2010 mit der Ausübung der vollen Mehrzuteilungsoption das Volumen des Börsengangs auf den Rekordwert von 23,1 Milliarden Dollar. Allerdings musste GM mehr als die Hälfte des Erlöses an den US-Staat abgeben, da der weltgrößte Autobauer Mitte 2009 nur mit staatlicher Hilfe in Form eines 50 Milliarden Dollar schweren Pakets vor dem Untergang gerettet werden konnte.