Chart 1 - DAX Intradaychart auf Fünf-Minuten-Basis
Wenn der Deutsche Aktienindex heute auch über den Hochpunkten von Dienstag und Mittwoch bei 9624 und 9592 Punkten noch gekauft wird, deutet dies auf eine Atempause im jüngsten Abwärtstrend hin. Vorbörslich werden diese Preise bereits gehandelt, die Chancen dafür stehen also gut. Anschließend ist zunächst Luft bis an die 9700er-Marke, eine ehemalige Unterstützung, an der die Kurse in der zweiten Dezemberhälfte immer wieder nach oben gedreht sind, bevor sie dann aber durchbrochen wurde. Jetzt könnte sie einen Rollentausch hin zum Widerstand vollziehen, und bildet damit das erste Kursziel auf der Oberseite.
Die 21-Tage-Linie bei aktuell 9730/50 Punkten war in diesem Jahr schon Anlass für Gewinnmitnahmen, und stellt die nächste Zielmarke dar - kein großes Potenzial, aber mit einem passenden Hebelzertifikat (die wir am Ende der Analyse auf Seite 6 vorstellen) lässt sich auch aus kleinen Strecken ein Profit ziehen. Und vielleicht reicht der Schwung ja auch noch bis an die 9900/9930, die im Fünf-Minuten-Chart als stärkere Barriere erkennbar ist.
Dazu kommt: Je kürzer man als Anleger im derzeit eher schwankungsfreudigen und unvorhersehbaren Markt investiert ist, desto geringer ist auch das Risiko, dass es anders läuft als geplant. Ein Indiz dafür wäre ein Rückfall unter das vorgestrige Tief bei 9382 Zählern. Dann ist erst bei 9150/9219 Punkten wieder ein Kursniveau im Chart erkennbar, an dem der Index wieder auf höhere Nachfrage trifft. Kommt es dazu, wäre dies kein Drama, denn auch dieser Wegabschnitt lässt sich mit dem passenden Short-Zertifikat ausnutzen. Und die mittelfristige, im Tageschart (auf Seite 2) erkennbare Seitwärtsbewegung ist selbst bei stärkeren Rückschlägen an die nächste Unterstützung bei 8900 Punkten noch nicht in Gefahr.
Chart 2 - DAX - Intradaychart auf Ein-Stunden-Basis
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Chart 3 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %
Bleibt das Angebot höher als die Nachfrage, sind Verluste bis zur 8900er-Marke möglich. Dort haben sich seit Ende 2013 zahlreiche Zwischentiefs ausgebildet, auch jetzt dürften Anleger sich erneut an dieser Zone orientieren. Darunter hinaus gehende Verluste sind vorläufig eher unwahrscheinlich, dazu wäre der Markt an dieser Unterstützung bereits zu überverkauft. Mittelfristig ist bei anhaltendem Verkaufsdruck dann die Zone um 8350/8550 Punkten das nächste Kursziel, erst darunter ist der übergeordnete Trend dann auch mit gutem Willen nicht mehr als "seitwärts" einzustufen, sondern müsste auf "abwärts" abgestuft werden.
Doch der Chart zeigt auch Positives: Der Weg in Richtung 11.000 Zähler ist ungeachtet der jüngsten Korrektur aus mittel- bis langfristiger Sicht nun frei (siehe Berechnung im Kommentar zum Wochenchart). Anleger sollten sich aber keine Illusionen machen: Bis zum Erreichen dieses Ziels können selbst im idealtypischen Fall viele Monate vergehen, selbst wenn das Kaufinteresse an DAX-Aktien wieder anzieht. Mangels Alternativen sind es auf der Reise dahin oft "runde" Marken, an denen die nächsten Pausen im Aufwärtstrend zu beobachten sind. Ein erster Widerstand dieser Art könnte sich an der 10.100er-Marke ausgebildet haben. Ein Ausbruch über diese Zone wäre daher auch ein Indiz für eine Fortsetzung der übergeordneten Aufwärtsbewegung, nächster Halt ist dann die 10.200.
Chart 4 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie
Der Chart auf Wochenbasis zeigt die Bedeutung der Zone um 8000/8150 Zähler als Unterstützung im Falle eines erneuten größeren Rückschlags, ebenso wird die 7500er-Marke als weiterer Haltebereich sichtbar. Der Chart hilft auch bei der Einschätzung positiver Szenarien für den Markt: Unter dem Kursverlauf ist der Abstand der Kurse zur 200-Tage-Linie (entspricht etwa dem 40-Wochen-Durchschnitt) abgebildet, aus dem sich Kursziele auf der Oberseite bei etwa 10.925 bis maximal 11.400 Zählern errechnen lassen - diese Werte entsprechen den in der Vergangenheit im Idealfall gemessenen 15 bis 20 Prozent Abstand zum aktuellen Durchschnittspreis.
Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis
Unterstützungen und Widerstände
Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.
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