von Andreas Büchler




Chart 1 - DAX Intradaychart auf Stundenbasis



Zwischenzeitliche Rückschläge sind an der Börse normal, doch eine Sache schreckt professionelle Händler ab: Wenn die Kurse beginnen, sich mit einer immer größeren Amplitude zu bewegen, also kurz nacheinander immer heftiger sowohl nach oben als auch nach unten auszuschlagen. Diese Entwicklung mahnt erfahrungsgemäß zur Vorsicht, da sich ein kurzfristiger Trend weder auf steigende noch auf fallende Kurse ausbilden kann.

Wenn man durch solche außergewöhnlichen Bewegungsmuster immer wieder ausgestoppt wird, ist das Trading sehr schwierig. Allenfalls von einem Rand der Formation, die sich inzwischen im Intradaychart herauskristallisiert hat, zum anderen kann gehandelt werden. Auf der Unterseite ist das Megaphon bei rund 9785 Punkten durch eine Abwärtstrendlinie begrenzt, auf der Oberseite bei etwa 10.125 Zählern durch eine Aufwärtstrendgerade. Ein darüber hinaus gehender Kursanstieg ist in den kommenden Tagen nicht zu erwarten.

Oft schließt der Markt das broadening top auch durch einen Ausbruch ab. Wie der Namensbestandteil "top" erwarten lässt, geht es danach vielfach nach unten. Kommt es auch diesmal so, ist schon bei rund 9700 Punkten die 21-Tage-Linie das nächste Kursziel, sie dürfte heute auf bis zu 9720/25 Zähler steigen. Bereits der jüngste Kontakt der Kurse mit diesem Monatsdurchschnittspreis Mitte November veranlasste viele Marktteilnehmer wieder verstärkt zu Käufen.

Nach einer derart dominanten Warnung durch ein Kursmuster im Chart sind Anleger allerdings gut beraten, zunächst nur mit kleinen Beträgen einzusteigen. Auch Rückschläge an die 200-Tage-Linie, dem wohl meistbeachteten Durchschnittskurs bei rund 9525 Zählern, und der dort bis an die 9600er-Marke verlaufenden horizontalen Kaufzone im Chart können zunächst abgewartet werden. Anleger, die auf fallende Kurse setzen, nehmen spätestens an diesen Zielmarken Gewinne mit.

Chart 2 - DAX - Ein-Minuten-Chart



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Chart 3 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie in %



Der Weg in Richtung 11.000 Zähler ist aus mittel- bis langfristiger Sicht nun frei (siehe Berechnung im Kommentar zum Wochenchart). Anleger sollten sich aber keine Illusionen machen: Bis zum Erreichen dieses Ziels können selbst im idealtypischen Fall viele Monate vergehen, selbst wenn das Kaufinteresse an DAX-Aktien weiter so hoch bleibt. Mangels Alternativen sind es auf der Reise dahin oft "runde" Marken, an denen die nächsten Pausen im Aufwärtstrend zu beobachten sind.

Die 10.100er-Marke hat sich bereits als Orientierungspunkt für Gewinnmitnahmen erwiesen, an der 10.200er-Schwelle könnte sich diese Entwicklung wiederholen. Ansonsten bleibt Anlegern nur, auf Verkaufssignale im Kerzenchart (Seit 4) zu achten, und bei hohen Abständen zu Durchschnittskursen wie der hier im Tageschart abgebildeten 21-Tage-Linie an Gewinnmitnahmen zu denken.



Chart 4 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Der Chart auf Wochenbasis zeigt die Bedeutung der Zone um 8000/8150 Zähler als Unterstützung im Falle eines erneuten größeren Rückschlags, ebenso wird die 7500er-Marke als weiterer Haltebereich sichtbar. Der Chart hilft auch bei der Einschätzung positiver Szenarien für den Markt: Unter dem Kursverlauf ist der Abstand der Kurse zur 200-Tage-Linie (entspricht etwa dem 40-Wochen-Durchschnitt) abgebildet, aus dem sich Kursziele auf der Oberseite bei etwa 10.925 bis maximal 11.400 Zählern errechnen lassen - diese Werte entsprechen den in der Vergangenheit im Idealfall gemessenen 15 bis 20 Prozent Abstand zum aktuellen Durchschnittspreis.



Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis





Unterstützungen und Widerstände




























































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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