VW unterzeichnete mit den Partnern FAW und SAIC Absichtserklärungen, wonach in China produzierte Autos künftig auch in Länder Südostasiens geliefert werden sollen. Ein VW-Sprecher wies Befürchtungen zurück, dass durch die Entscheidung Standorte in Europa oder in anderen Teilen der Welt, die bisher allein nach Südostasien lieferten, geschwächt würden.
Es gehe vielmehr darum, "zusätzlichen Bedarf" auf den schnell wachsenden Märkten in Asien zu decken. Erste Autos aus chinesischen Fabriken sollen noch im Januar in die Philippinen gehen. Ab März sollen dann weitere Länder beliefert werden.
Chinas Gesetze sehen vor, dass VW auf seinem inzwischen bedeutendsten Absatzmarkt im Joint Venture mit heimischen Herstellern produzieren muss. Auch für andere deutsche Autobauer ist China enorm wichtig.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) erwartet laut früheren Angaben für 2017 ein Plus von 2 Prozent auf 24,1 Millionen Neuwagen auf dem chinesischen Markt. Damit kühlte sich das branchenweite Wachstumstempo allerdings ab: Nach Angaben der Unternehmensberatung PwC hatte der Markt 2016 noch um 13,3 Prozent zugelegt. Hintergrund sei beispielsweise die Verringerung einer Steuersubvention.
Nach Angaben von VW-China-Landeschef Stephan Wöllenstein hält die Dynamik insgesamt jedoch an: "Der Dezember war unser bester Monat aller Zeiten." Im laufenden Jahr rechnet der chinesische Pkw-Verband PCA wieder mit einem etwas anziehenden Wachstum.
Aus einer Analyse der Wirtschaftsprüfer von Ernst&Young (EY) zu den 16 weltweit größten Autokonzernen ging unlängst hervor, dass Volkswagen, BMW und Daimler weiter Marktanteile im Reich der Mitte gewinnen - und zugleich abhängiger von China werden. Jedes dritte deutsche Auto wurde im dritten Quartal demnach dorthin verkauft. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden die deutschen Autohersteller in China mit 1,37 Millionen Fahrzeugen neun Prozent mehr los. Der weltweite Absatz ging um sechs Prozent nach oben./das/jpt/tst/DP/stw