Auch beim Absatz verzeichnete die Volkswagen-Gruppe gegen den Branchentrend nur ein leichtes Plus. Die Konzernmarken verkauften im Juni in der Europäischen Union insgesamt 1,5 Prozent mehr Fahrzeuge, die Hauptmarke VW verbuchte sogar ein leichtes Minus von 0,3 Prozent.
VW hatte angesichts des Abgas-Skandals zwar keinen Absatzeinbruch erlitten. Der Konzern steckte aber mehr Geld in die "Verkaufsförderung" - dazu gehören Rabatte und Werbung. Dies hatte neben anderen Faktoren im ersten Quartal für einen Gewinnrückgang gesorgt.
Insgesamt stieg die Zahl der Juni-Auslieferungen in der EU laut Acea um 6,9 Prozent auf 1,46 Millionen Fahrzeuge. Das Verkaufsvolumen sei damit fast genauso hoch gewesen wie zuletzt im Juni 2007, kurz bevor die globale Finanzkrise die Automobilindustrie schwer getroffen hatte. Im ersten Halbjahr stand ein Absatzplus von 9,5 Prozent.
Während VW Marktanteile einbüßte, konnten der französische Autobauer Renault sowie deutsche Konkurrenten aufholen. Daimler und BMW etwa steigerten ihren Absatz im Juni überdurchschnittlich: Bei den Münchnern lag das Plus bei 16,3 Prozent, die Stuttgarter schlugen 16,5 Prozent mehr Fahrzeuge los.
Unter den einzelnen EU-Mitgliedern war das Absatzplus in Italien und Spanien besonderes hoch. Diese beiden Länder kommen aber aus einem langen Absatztief.