Aktuell bemüht sich der VW-Konzern sehr um die Gunst der Anleger. Auf der Website des Unternehmens werden Anleger im Bereich "Investor Relation" mit folgendem Zitat von VW-Chef Herbert Diess begrüßt: "2018 war ein erfolgreiches Jahr für den Volkswagen Konzern. Wir haben uns ordentlich geschlagen - trotz starken Gegenwinds." Danach liefern die VW-Verantwortlichen noch "Zehn Gründe für ein Investment". Nach potenziellen Risikofaktoren sucht man hingegen vergeblich. An der Börse überwogen derzeit dennoch eher die Molltöne. Ein großer Unsicherheitsfaktor dürfte vor allem die E-Offensive der Wolfsburger darstellen. Bei der Präsentation der Jahreszahlen am Dienstag spielte das Thema Umwelt eine sehr große Rolle.

In den nächsten zehn Jahren plant Volkswagen den Verkauf von 22 Millionen E-Autos. Bis 2028 will der Konzern rund 70 neue E-Modelle (bisherige Planung: 50) auf den Markt bringen. Außerdem setzt sich der Volkswagen-Konzern das Ziel, bis 2050 in allen Bereichen vollkommen CO2-neutral zu werden. Dass diese Ambitionen erst einmal Geld kosten, sollten Anleger auf keinen Fall außer Acht lassen.

Der am Dienstag präsentierte Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr war kaum geeignet, an den Börsen Begeisterung auszulösen. Das VW-Management geht davon aus, dass die Auslieferungen im Jahr 2019 unter weiterhin "herausfordernden Marktbedingungen" lediglich den Vorjahreswert leicht übertreffen werden. In diesem Zusammenhang wird vor allem auf das konjunkturelle Umfeld, die steigende Wettbewerbsintensität, volatile Wechselkursverläufe sowie die verschärften WLTP-Anforderungen (Abgas-Zulassungsstandards) verwiesen. Dabei stellte der Konzern in Aussicht, dass die Konzernumsatzerlöse um bis zu fünf Prozent über dem Vorjahreswert liegen werden. Beim operativen Ergebnis wurde für 2019 eine Umsatzrendite zwischen 6,5 und 7,5 Prozent prognostiziert.

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion





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Damit diese Ziele erreicht werden, sollte aber der chinesische Automarkt seine aktuelle Schwächephase zumindest beenden. Nur zur Erinnerung: Am Montag wurde für den Monat Februar das achte Absatzminus in Folge gemeldet. Nachdem im Januar ein Minus von 15,8 Prozent zu Buche schlug, reduzierte sich dieses im Februar auf 13,8 Prozent. Eine Besserung dürfte wohl nur im Falle einer Beilegung des Handelsstreits zwischen China und den USA gelingen. Doch auch danach droht weiteres Ungemach. Sollte nämlich US-Präsident Donald Trump seine Drohung wahrmachen und Maßnahmen gegen die europäische Automobilindustrie ergreifen, dürfte eine Rally der VW-Aktie eher ausfallen.



Aus charttechnischer Sicht befinden sich die VW-Vorzüge aktuell im Kampf mit der 200-Tage-Linie - Ausgang offen. Negativ anzumerken ist der Umstand, dass sich die langfristige Durchschnittslinie weiterhin im Abwärtsmodus befindet, was Chartisten eher pessimistisch stimmt. Seit Herbst scheiterte der DAX-Autobauer bereits viermal an deren Überwinden. Aktuell bewegt sich der Titel ungefähr in der Mitte der seit Juni vergangenen Jahres gebildeten Tradingrange von 134 bis 162 Euro. Im Bereich von 136 Euro befindet sich eine massive Unterstützungszone, die auf keinen Fall unterschritten werden sollte.

Empfehlung: Beobachten.