Der Dieselbetrug scheint für Volkswagen noch kostspieliger zu sein als erwartet, im dritten Quartal legt der Konzern dafür 2,5 Milliarden Euro zurück, wie die Wolfsburger am Freitag mitteilten. Den ohnehin schon angeschlagenen Aktienkurs trifft das hart - und bestätigt damit den sich charttechnisch bereits seit längerem abzeichnenden Negativ-Trend.

Zu Beginn der Krise im Jahr 2015 brach der Kurs zügig in Richtung der seit über einem Jahrzehnt bestehenden Unterstützung und Wendezone um 85 Euro ein, erholte sich im Anschluss aber kontinuierlich bis fast auf sein Ausgangsniveau und langjähriges Mittel um 145/160 Euro (blau punktiert). Dann kam es zum klassischen Verlauf, der schon häufig bei ähnlichen Krisen anderer Aktiengesellschaften an der Börse zu beobachten war: Investoren, die vom ersten Kurssturz überrascht wurden, nutzten die zweite Chance, noch einmal mit einem blauen Auge aus dem Papier auszusteigen. Dies bremste dauerhaft ein weiteres Vorankommen der Aktie.

Auf Seite 2: Chart zeigt ein Schwächesignal nach dem anderen





Ein Schwächesignal nach dem anderen



Bei genauem Hinsehen zeigt dann der Chart der Vormonate ein Schwächesignal nach dem anderen: Im Sommer durchbrach die Aktie ihren zweijährigen Aufwärtstrend (grün) nach unten, auf der kurzfristigen Zeitebene gibt nun ein bis Jahresbeginn reichender Abwärtstrend (rot) den Ton an. Um 140/141 Euro bilden beide Trendgeraden zusammen einen starken Widerstand, an dem die Aktie jetzt erneut scheiterte. Auch eine signifikante Rückeroberung des unterschrittenen 200-Tage-Durchschnittts (violett) scheiterte damit. Dieser Mittelwert ist für viele Anleger ein wichtiger Trendindikator. Die zuvor noch bei 130 Euro stabilisierenden Käufe stoppten ebenfalls (blau punktierte Linie), damit ist der Weg nach unten nun zunächst bis 122 Euro an die Abwärtstrendkanal-Untergrenze frei, auch die Zwischentiefs aus dem zweiten Halbjahr 2016 um 114 Euro sind mittelfristig in Reichweite.



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Empfehlung der Redaktion



Anleger sollten sich von der VW-Aktie verabschieden, falls diese sich noch im Depot befindet. Darüber hinaus lässt sich an dem drohenden Abverkauf des Papiers mit dem richtigen Derivat sogar gut verdienen. Der Turbo Bear der HypoVereinsbank hebelt Kursbewegungen der Aktie nach unten um das Fünffache und verwandelt sie in einen Gewinn. Damit sind bereits 50 Prozent Plus erzielbar, wenn der Kurs nur an den unteren Rand seines Abwärtstrends um 122 fällt. Doch Vorsicht, auch nach oben wirkt der Hebel. Steigt die Aktie überraschend doch über 146 Euro und damit über ihren starken 2017er-Widerstand, sollte die Notbremse gezogen werden.




Produktidee



Trading-Idee
Produkt Turbo Bear Open End
Basiswert Volkswagen VZ
WKN HU7XT8
Emittent HypoVereinsbank Unicredit
Laufzeit endlos
Basispreis 162,80 EUR
Knock-Out-Schwelle 162,80 EUR
Hebel 5
Kurs Zertifikat 2,70 EUR


Andreas Büchler ist Herausgeber des INDEX RADAR - Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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