Volkswagen verhandelt seit langem mit den Chinesen auch über eine Erhöhung seiner Beteiligung an dem Joint-Venture mit FAW, um einen höheren Anteil an dem hochprofitablen Geschäft in der Volksrepublik einzufahren - bisher jedoch ohne greifbaren Erfolg. Inzwischen gibt es jedoch Anzeichen, dass die Regierung in Peking nicht mehr abgeneigt ist, VW einen größeren Anteil zu überlassen. Man wolle den Wunsch "wohlwollend prüfen", schrieb Li Keqiang jüngst in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Die Welt". Darin machte er zugleich klar, dass sich Peking im Gegenzug wünscht, dass Deutschland chinesische Unternehmen zu Ausschreibungen um Hochgeschwindigkeitsbahnprojekte zulässt.
Volkswagen hält 40 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen mit FAW und arbeitet in einem weiteren Joint-Venture mit dem größten chinesischen Autobauer SAIC zusammen. Bei Letzterem teilen sich beide Partner die Anteile. VW lieferte im vergangenen Jahr 3,3 Millionen Fahrzeuge an Kunden in China, ein Drittel des Gesamtabsatzes des Wolfsburger Konzerns.
Westliche Automobilunternehmen sind in der Volksrepublik zur Kooperation mit staatlichen Konzernen gezwungen. Die Regierung erhofft sich davon, die eigene Industrie zu stärken. Der Erfolg hält sich bisher jedoch in Grenzen: Westliche Autobauer wie VW und seine Oberklassetochter Audi, BMW, Daimler sowie die Opel-Mutter General Motors und der japanische Weltmarktführer Toyota beherrschen den größten Pkw-Markt der Welt weitgehend.
Reuters