Auf Platz zwei hinter Volkswagen landet wahrscheinlich wieder der japanische Erzrivale Toyota, der 2017 mit einem weltweiten Absatz von 10,35 Millionen Fahrzeugen rechnet. Das wäre zum Vorjahr ein Plus von zwei Prozent. Für 2018 hat sich Toyota 10,5 Millionen Auslieferungen vorgenommen.

US-Konkurrent General Motors hat sich mit dem Verkauf der defizitären Europatochter Opel an PSA Peugeot Citroen vorerst aus dem Rennen um einen Spitzenplatz verabschiedet. Große Unbekannte ist noch die Allianz von Renault mit den beiden japanischen Autobauern Nissan und Mitsubishi. Deren addierter Absatz könnte nach Meinung von Analysten im abgelaufenen Jahr dem von Volkswagen nahe kommen oder sogar gleichziehen. Anders als die Wolfsburger bilden Renault-Nissan mit Mitsubishi bislang jedoch keinen Konzern. Bei einer Fusion der drei Partner erwüchse Volkswagen allerdings ein ernstzunehmender Konkurrent.

Die beiden südkoreanischen Autobauer Hyundai und Kia, denen lange ein Sprung in die Spitzengruppe zugetraut wurde, haben den Anschluss verloren. Im vergangenen Jahr schlug das Duo weltweit 7,25 Millionen Fahrzeuge los und verfehlte damit das eigene Ziel von 8,25 Millionen klar.

TECHNOLOGIE WICHTIGER ALS GRÖSSE



Der Titel des nach Absatz größten Autobauers verliert in der Branche jedoch zunehmend an Bedeutung. Wegen des Wandels hin zu Elektromobilität und selbstfahrenden Autos ist inzwischen die Fähigkeit wichtiger, Partnerschaften mit einer Vielzahl von Technologiefirmen und Start-ups zu managen. Die Autobauer arbeiten mit Hochdruck daran, sich zu Mobilitätsdienstleistern umzubauen, um im Wettbewerb mit Apple, Google, Uber oder Alibaba mitzuhalten.

Volkswagen kann dank seiner zwölf Marken und der Gleichteilestrategie die Kosten deutlich stärker senken als einige Konkurrenten, profitiert insofern also von einem hohen Absatz. Im Gegensatz zur Zeit vor dem Dieselskandal 2015 steht Größe alleiniger Maßstab jedoch nicht mehr im Vordergrund.

Den hausgemachten Dieselskandal hat Volkswagen zwar noch nicht überwunden. Die Wiedergutmachung der millionenfachen Abgas-Manipulation kostete den Konzern bereits viele Milliarden Euro und wird auch in diesem Jahr zu weiteren Belastungen führen. Doch abseits der Altlasten läuft das Geschäft rund. Dabei kommt dem Autobauer zugute, dass er weltweit präsent ist und konjunkturelle Schwankungen so ausgleichen kann.

rtr