"Die politische und wirtschaftliche Instabilität in vielen Regionen wächst, Länder wie Russland, Brasilien und Argentinien stecken in der Krise", sagte VW-Verhandlungsführer Martin Rosik am Mittwoch in Hannover. Wechselkursturbulenzen erschwerten das Geschäft zusätzlich. Damit auch in Zukunft Autos in Deutschland gebaut werden könnten, müssten die Kosten im Griff gehalten werden. Volkswagen hat ein Sparprogramm aufgelegt und will die Kosten der Hauptmarke VW in den nächsten Jahren um fünf Milliarden Euro kappen.
Die IG Metall hielt dem entgegen, VW stehe trotz einiger Herausforderungen hervorragend da. "Hinzu kommt, dass der Euro-Kurs für die Exporte einige Schubkraft erwarten lässt und die Gewinnprognosen deutlich nach oben zeigen", sagte Niedersachsens IG-Metall-Chef Hartmut Meine.
Die Gewerkschaft fordert bei VW - wie in den parallel laufenden Verhandlungen für die Metall- und Elektrobranche - 5,5 Prozent mehr Geld. Daneben will die Gewerkschaft durchsetzen, dass VW mehr Lehrlinge ausbildet. Ferner soll ein "Zukunftsplan gute Arbeit" vereinbart werden, bei dem es um Arbeitsbedingungen und um die Vereinbarkeit von Beruf und Arbeit geht.
Ein Lohnangebot legte VW in der ersten Runde noch nicht vor. Die Gespräche sollen am 12. Februar fortgesetzt werden.
Die IG Metall verhandelt für die Mitarbeiter in den westdeutschen VW-Werken und bei der Finanztochter einen Haustarif, der Ende Februar ausläuft. Bereits seit drei Wochen läuft in der Metall- und Elektroindustrie der Tarifkonflikt. Mehr als 300.000 Beschäftigte haben nach Angaben der IG Metall seit Ende der Friedenspflicht vorübergehend die Arbeit niedergelegt, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.
Reuters