Ausgangssituation und Signal
Ein verhaltener Börsenauftakt: Die Aktienkurs der Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) gehen am Dienstag kaum verändert in den Handel und gewinnen kurz nach Handelsstart knapp 0,2 Prozent an Wert, während der Vergleichsindex DAX rund 0,1 Prozent an Wert gewinnt. Die angespannte Chartsituation bei den Vorzugsaktien von VW geht damit in die nächste Runde. Rückblick: Seit vergangenem Freitag sind die Notierungen des Anteilsscheins von 199,96 Euro bis auf 190,94 Euro (-4,5%) eingebrochen. Der Tageschart zeugt noch heute von der Schwäche des Papiers. Eine Schwäche, die sich aber schon über mehrere Monaten erstreckt, wie der Monatschart (Chart 2) offenbart.
Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die leicht ansteigende 21-Tagelinie (grüne Linie) bei 191,21 Euro als Unterstützung. Dieser gleitende Durchschnitt verstärkt damit die horizontale Kurslinie um 190,94 Euro in ihrer Eigenschaft als Schlüsselmarke nach unten. Die grünen Pfeile im Tageschart zeugen davon. Zum Verständnis: Die 21-Tagelinie ist eine gleitende Durchschnittslinie, welche die Durchschnittskurse der vergangenen 21 Handelstage widerspiegelt. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form dargestellt. Dass diese kurzfristig gleitende Durchschnittslinie im Falle des VW-Charts wieder nach oben strebt, gebührt der positiven Kursentwicklung aus der Vorwoche - die nun aber wieder zu verpuffen droht.
Die Charts im Detail
Was die längerfristige Aussicht der VW-Aktie anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Blick auf den Monatschart kann sehr interessant sein. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten eines Basiswertes, und das nicht selten über mehrere Jahre hinweg. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief.
Im Monatschart (Chart 3) zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Wochenchart entspricht sie in etwa der 40-Wochenlinie; im Monatschart in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem fallenden Verlauf zeugt sie von einem grundsätzlich intakten, fallenden Trendverhalten in der mittelfristigen Zeitbetrachtung. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 201,74 Euro und damit oberhalb der aktuellen Kursnotierung der VW-Aktie. Damit gilt es für Anleger, diesen gleitenden Durchschnitt als Widerstand nach oben im Visier zu haben. Denn erfahrungsgemäß sind Anleger geneigt, im Falle steigender Kurse just an der fallenden 200-Tagelinie Gewinne abzuschöpfen - die Gefahr von Kursrückschlägen besteht. Dies umso mehr, als sich auch die 200-Eurolinie als harte Hürde nach oben erweisen dürfte.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
VW Vorzugsaktie: Die Charttechnik präsentiert sich angespannt; weitere Kursrückschläge sollten einkalkuliert werden. Käme es zu einem signifikanten Durchbruch unter die nächste relevante Unterstützung um 190 Euro, so sähen wir das nachfolgende Kursziel im Bereich um 185,42 Euro; nachfolgend im Bereich des September-Tiefs bei 178,34 Euro - Zeit für einen Short-Gedanke. Andererseits lässt sich aktuell mit relativ engmaschigen Stop-Losskursen agieren. Diese könnten sich, im Falle einer etwaigen Short-Strategie, knapp oberhalb signifikanter Widerstände platziert finden - siehe abgebildete Tabelle.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau |
---|---|
Oberes Ziel 2 | 227,65 |
Oberes Ziel 1 | 204,34 |
Unteres Ziel 1 | 185,42 |
Unteres Ziel 2 | 173,40 |
Trading-Ideen
Trading-Idee | |
---|---|
Basiswert | |
Produktvorstellung | Turbo |
WKN | MA9H6Q |
Emittent | Morgan Stanley |
Laufzeit | endlos |
Basispreis | 236,82 |
Knock-Out-Schwelle | 225,00 |
Hebel | 4,19 |
Kurs in EUR | 4,33 |
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Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.