Diese Auslieferungszahlen dürften Volkswagen-Anlegern gar nicht gefallen. Der Abstand zur Konkurrenz wird in einigen Bereichen immer größer, ein Ziel für 2025 scheint völlig unrealistisch. Das spricht jetzt noch für die Aktie.

Den Kurs der Volkswagen-Aktie dürfte am Donnerstag keinen Crash erwarten, denn kaum ein Anleger wird damit gerechnet haben, dass die Auslieferungszahlen der Wolfsburger für das Jahr 2024 besonders positiv ausfallen. 

Im vergangenen Jahr wurden von der Marke Volkswagen weltweit rund 4,8 Millionen Autos an Kunden geliefert, wie das Unternehmen mitteilte. Das ist ein Rückgang um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Klingt zunächst nicht so schlimm. 2023 hatte der Konzern den Absatz der Marke im Vergleich zum Jahr 2022 aber noch um 6,7 Prozent auf 4,87 Millionen Fahrzeuge steigern können. Hier ist also ein klarer Abwärtstrend zu erkennen.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Volkswagen bleibt Marktführer und legt in Amerika zu

Immerhin: In Deutschland bleibt die Marke laut Kraftfahrtbundesamt (KBA) mit einem Anteil von 19,1 Prozent Marktführer. Zudem zog das Geschäft auf dem amerikanischen Kontinent an. Mit 479.400 Auto-Auslieferungen in Südamerika legte die Marke im Vergleich zum Vorjahr um über 21 Prozent zu, 18,4 Prozent und fast 600.000 Auslieferungen waren es in Nordamerika. Die Meldungen erscheinen aber eher wie eine Randnotiz, denn ich zwei enorm wichtigen Geschäftsbereichen sieht es nicht so gut aus.

Volkswagen verliert Tesla aus den Augen

Mit dem Verkauf von 383.100 Elektroautos verzeichnete Volkswagen in dem so wichtigen Wachstumsmarkt ein Minus im Vergleich zum Vorjahr. 2023 waren es noch 394.000 Einheiten gewesen. Das Ziel, mit der Marke VW 2025 in dem Bereich Marktführer vor Tesla zu werden, ist in weite Ferne gerückt.

Wichtigster Absatzmarkt in China schwächelt

Auch in dem für deutsche Autobauer so wichtigen Absatzmarkt China lässt der Konzern Federn. Knapp 2,2 Millionen Auslieferungen in der Volksrepublik sind ein Minus von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem soll der weltgrößte Automarkt laut dem Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) im Jahr 2025 kaum noch wachsen. Zwar ist im Sektor der Autos mit Elektroantrieben den Angaben zufolge noch mit einem Zuwachs von um die 20 Prozent zu rechnen. Volkswagen hat hier aber auch mit ganz viel Konkurrenz zu kämpfen.

Das spricht jetzt noch für die Volkswagen-Aktie

Anleger können sich derzeit zumindest damit trösten, dass viele Negativpunkte schon in den Kurs eingepreist sind. Bis zum Donnerstagmittag verlor die VW-Aktie „nur“ knapp ein Prozent und fiel auf 88,62 Euro. Ein Sprung über die Marke von 90 Euro könnte nach einer zarten Erholung zuletzt charttechnisch noch mehr Power freisetzen. 

Langfristig müssen sich Börsianer aber vor allem darauf verlassen, dass die angekündigten Sparmaßnahmen des Konzerns dem Geschäft helfen und sich bestimmte Versprechen erfüllen. Thomas Schäfer, Leiter der Konzernmarke VW, kündigte an, dass Volkswagen bis zum Jahr 2030 wieder eine führende Rolle in der Branche einnehmen möchte. 2025 müssen sich Anleger aber sehr wahrscheinlich noch auf mehr Peitsche statt Zuckerbrot einstellen.

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