Der Vorstand werde die Erkenntnisse in der kommenden Woche bewerten und über Konsequenzen beraten. Details, auch wie es zu dem Video kommen konnte, sollten danach schnellstmöglich veröffentlicht werden. "Wir werden auch drüber berichten, was Volkswagen unternimmt, um in Zukunft zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert", erklärte Rechtschefin Hiltrud Werner. Sie betonte: "Klar ist und bleibt: Rassismus, Diskriminierung und Intoleranz haben bei Volkswagen keinen Platz."
Der Vorstand um Konzernchef Herbert Diess trifft sich regelmäßig Dienstags. Ergebnisse der internen Untersuchung waren eigentlich schon diese Woche erwartet worden.
In dem Clip wird ein Mann mit dunkler Hautfarbe vor einem Golf gezeigt, wie er von einer überdimensionierten weißen Hand unsanft durch die Gegend geschubst wird. Die Hand schnippst ihn schließlich in ein Haus, über dessen Eingang der Schriftzug "Petit Colon" (kleiner Siedler) steht. Das war als Anspielung auf die europäische Kolonialgeschichte verstanden worden.
Der Werbefilm löste scharfe Kritik in den Medien aus und sorgte international für Schlagzeilen. VW sah sich mit Rassismusvorwürfen konfrontiert. Das durch den Dieselskandal ohnehin angeschlagene Ansehen wurde dadurch weiter beschädigt. VW entschuldigte sich und kündigte eine Aufklärung an.
Der Werbefilm sorgte auch in der VW-Belegschaft für Unruhe. Betriebsratschef Bernd Osterloh erklärte, er schäme sich für den Instagram-Spot. "Der Clip ist widerlich und durch nichts zu entschuldigen", schrieb er auf Linkedin. Die Vertrauensleute in den VW-Werken bezogen sich auch auf dieses Video, als sie dem Management vergangene Woche ein "Marketing- und Kommunikationsdesaster" vorwarfen.
rtr