"Umfassende Initiativen der letzten Jahre haben sich ausgezahlt", erklärte er zum Startschuss der Werbetour. Die Firma, die hauchdünne Siliziumscheiben herstellt, die in der Produktion von Mikrochips verwendet werden, sei gut aufgestellt für eine erfolgreiche Zukunft in Eigenständigkeit.

Investoren können die Siltronic-Aktien ab Montag in einer Spanne von 30 bis 38 Euro zeichnen. Geplant ist eine Notierung im streng regulierten Prime Standard der Frankfurter Börse. Das Listing könnte nach Unternehmensangaben maximal rund 435 Millionen Euro in die Kasse spülen. Wacker gibt sechs Millionen Aktien aus und hält weitere bis zu 1,65 Millionen Papiere für eine Mehrzuteilung bereit.

Siltronic wiederum plant eine Kapitalerhöhung mit einem fixen Bruttoerlös von 150 Millionen Euro. Abhängig vom Platzierungspreis können hier noch mal bis zu fünf Millionen Aktien auf den Markt geworfen werden. Damit könnten am Ende bis zu 42,2 Prozent der Anteile in Streubesitz sein, auf Wacker entfiele der Rest. Mit dem Börsengang sind die Banken Citi, Credit Suisse, Commerzbank, HSBC und Unicredit beauftragt.

Siltronic will die Erlöse aus der Kapitalerhöhung vor allem zum Abbau von Schulden verwenden und so finanziell flexibler werden. Ob die Anleger für das Geschäftsjahr 2015 schon mit einer Dividende rechnen können, lässt das Unternehmen noch offen. Auch zur Höhe des Preisabschlags im Vergleich zu den Konkurrenten hält sich Siltronic bedeckt.

ERSTER ANLAUF FÜR BÖRSENGANG WAR 2004 GESCHEITERT



Der Wafer-Hersteller erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 853 Millionen Euro und einen Betriebsgewinn (Ebitda) von knapp 188 Millionen Euro. Das Unternehmen, das weltweit rund 4100 Menschen beschäftigt, sieht sich mit einem globalen Marktanteil von 14 Prozent als Nummer drei auf dem Wafer-Markt, hinter den asiatischen Konkurrenten Shin-Etsu (27 Prozent) und Sumco (26 Prozent).

Die Branche ist stark konsolidiert, die größten fünf Anbieter vereinigen 88 Prozent Marktanteil auf sich. Waren sie in der Vergangenheit von der stark schwankenden Nachfrage nach Computer-Chips abhängig, sorgen Mobiltelefone und Tablets nun für eine ausgeglichenere Entwicklung. Das macht Siltronic Hoffnung, dass genug Anleger bei der Aktie zugreifen.

Ein erster Anlauf an die Börse war 2004 gescheitert: Zwei Tage vor der geplanten Erstnotiz von Siltronic machte Wacker Chemie damals einen Rückzieher, weil nach den Terroranschlägen in Madrid zu viel Unsicherheit an den Finanzmärkten geherrscht hatte. Inzwischen stehen in Deutschland mehrere Kandidaten für Börsengänge in der Warteschlange, darunter der Parfümeriekonzern Douglas.