Wie Wacker Chemie weiter mitteilte, sollen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung von Siltronic platziert und Anteilsscheine aus dem eigenen Bestand verkauft werden. Der Mutterkonzern will nach dem Börsengang zunächst noch die Mehrheit an der Tochter behalten, diese dann aber mittelfristig abgeben. Details dazu wurden nicht genannt.
Siltronic will die Erlöse aus der Kapitalerhöhung vor allem zum Abbau von Schulden verwenden und so finanziell flexibler werden. Erwartet werden hier rund 150 Millionen Euro, hieß es bei der Bank Citi, die Wacker Chemie neben Credit Suisse mit der Organisation des Börsenganges beauftragt hat. Mit an Bord sind zudem Commerzbank, HSBC und Unicredit. Wieviel Geld der Gang aufs Börsenparkett insgesamt einbringen könnte, ist offen.
Der Hersteller Siltronic, der weltweit rund 4100 Menschen beschäftigt, sieht sich mit einem globalen Marktanteil von 14 Prozent als Nummer drei auf dem Wafer-Markt, hinter den asiatischen Konkurrenten Shin-Etsu (27 Prozent) und Sumco (26 Prozent). Die Branche ist stark konsolidiert, die größten fünf Anbieter vereinigen 88 Prozent Marktanteil auf sich. Waren sie in der Vergangenheit von der stark schwankenden Nachfrage nach Computer-Chips abhängig, sorgen Mobiltelefone und Tablets nun für eine ausgeglichenere Entwicklung. Siltronic erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 853 Millionen Euro und einen Betriebsgewinn (Ebitda) von knapp 188 Millionen Euro. Die Konkurrenz ist an der Börse etwa mit dem Neunfachen ihres Kerngewinns bewertet - analog dazu käme Siltronic auf einen Marktwert von gut einer Milliarde Euro. Wacker hatte bereits 2004 Anlauf genommen, die Tochter an die Börse zu bringen, dann aber im letzten Moment einen Rückzieher gemacht.
Reuters