Unter dem Strich kehrte das Familienunternehmen mit 200 (2019: minus 630) Millionen Euro in die Gewinnzone zurück. Ein Jahr zuvor hatte eine Abschreibung auf die Werke zur Herstellung von Polysilizium - dem Grundstoff für Solarsysteme - Wacker tief in die roten Zahlen gedrückt. Das operative Ergebnis (Ebitda) lag mit 665 Millionen Euro praktisch auf Vorjahresniveau, wenn man die Versicherungs-Entschädigung aus dem Brand im US-Werk Charleston 2019 herausrechnet.
Der Umsatz schrumpfte 2020 um fünf Prozent auf 4,69 Milliarden Euro. Der Rückstand aus dem von der Corona-Pandemie geprägten zweiten Quartal ließ sich nicht mehr ganz aufholen, obwohl die Bauindustrie und die Solarbranche im zweiten Halbjahr kräftig anzogen. Die Nachfrage aus der Auto- und Textilindustrie ging dagegen deutlich zurück. Wacker habe sich angesichts der Krise "sehr gut geschlagen", sagte Vorstandschef Rudolf Staudigl. Das laufende Sparprogramm habe bereits eine Ergebnisverbesserung von 50 Millionen Euro gebracht.
Die vorläufigen Zahlen trieben die im MDax notierte Wacker-Aktie zeitweise um 4,7 Prozent auf ein Jahreshoch von 128,55 Euro. Im laufenden Geschäftsjahr winkt dem Konzern ein milliardenschwerer Sonderertrag, wenn die Übernahme der früheren Wafer-Tochter Siltronic an den taiwanischen Rivalen GlobalWafers zustandekommt. Wacker könnte für seinen 31-Prozent-Anteil mit mehr als 1,3 Milliarden Euro rechnen.
rtr