Der Baumaschinenhersteller Wacker Neuson stapelt bei der Prognose tief. "Die für uns wichtige Öl- und Gasindustrie in Nordamerika befindet sich derzeit in einer existenziellen Krise", sagte Vorstandschef Cem Peksaglam am Dienstag in München. Zudem hielten sich viele Landwirte wegen der niedrigen Preise für Milch und andere Agrarprodukte mit Investitionen in Maschinen zurück. Der Umsatz werde daher 2016 nur leicht auf 1,40 bis 1,45 Milliarden Euro steigen, die operative Rendite (Ebit-Marge) werde lediglich zwischen sieben und acht Prozent liegen.

Bereits im vergangenen Jahr machte sich die schwächelnde Nachfrage nach den Baggern, Radladern, Rüttlern oder Trennschneidern des Konzerns bemerkbar. Der Umsatz kletterte zwar um sieben Prozent auf 1,38 Milliarden Euro, doch der Nettogewinn stürzte um 27,7 Prozent auf 66,2 Millionen Euro ab. Die Ebit-Marge fiel auf 7,5 Prozent von 10,6 Prozent. Vor allem das lukrative Geschäft mit der US-Ölindustrie sei eingebrochen und werde auch im laufenden Jahr weiter schrumpfen, erläuterte Peksaglam.

Seine Hoffnungen setzt er auf Europa, wo Wacker Neuson gut 70 Prozent seines Umsatzes macht. "Europa ist eine Wachstumsfestung", sagte Peksaglam. In südeuropäischen Ländern wie Spanien erhole sich die Nachfrage nach Jahren der Krise, in Deutschland werde in die Reparatur maroder Infrastruktur investiert.

Die Aktie von Wacker Neuson war am Dienstag mit einem Minus von rund drei Prozent einer der größten Verlierer im Kleinwerteindex SDax. Auch die Dividende, die trotz des Gewinneinbruchs wie im Vorjahr bei 50 Cent je Aktie liegen soll, die Anteilseigner nicht über die verhaltenen Aussichten hinwegtrösten.

Reuters