Der Euro verliert an Kraft, der US-Dollar wird stärker – und einige europäische Unternehmen freuen sich über einen unerwarteten Gewinnschub. Besonders Firmen mit hohem Umsatzanteil in den USA profitieren vom Währungseffekt und verzeichnen satte Gewinne. Eine neue Studie von Goldman Sachs zeigt, wer zu den großen Gewinnern gehört.

Der Euro bleibt schwach und hat sich knapp oberhalb der Parität stabilisiert – ein Trendwechsel ist derzeit nicht in Sicht. Anleger setzen verstärkt auf US-Titel, getrieben durch die schwächelnde Wirtschaft in der Eurozone. Zusätzlich locken US-Staatsanleihen mit einem Zinsvorteil von über 200 Basispunkten im Vergleich zu deutschen Papieren. Laut Goldman Sachs haben viele Analysten bereits reagiert und die Gewinnschätzungen für Unternehmen mit starkem US-Geschäft nach oben korrigiert. Zu den größten Profiteuren gehören unter anderem der Baukonzern Hochtief und der niederländische Dienstleistungskonzern Wolters Kluwer.

Baukonzern Hochtief profitiert vom Bauboom außerhalb Europas

Hochtief, mehrheitlich im Besitz der spanischen ACS, erzielte in den ersten neun Monaten 2024 beeindruckende 64 Prozent seines Umsatzes in den USA. Rund 31 Prozent des Umsatzes steuerte die australische Tochter bei. Dank dieser Entwicklung konnte der Baukonzern sowohl Umsatz als auch Gewinn zweistellig steigern. Besonders stark zeigte sich das Wachstum im IT-Bereich: Die exponentiell steigende Nachfrage nach Cloud-Computing und KI-Technologien treibt den Bau neuer Rechenzentren voran. Ein Beispiel ist das Großprojekt der Hochtief-Tochter Turner: Gemeinsam mit zwei weiteren Firmen baut Turner ein Rechenzentrum für Meta im Wert von rund zehn Milliarden US-Dollar. Im November folgte ein weiterer Auftrag - ein neues Datenzentrum für zwei Milliarden US-Dollar.

Wolters Kluwer profitiert von starke Marktposition in USA und setzt auf KI-Innovation

Auch Wolters Kluwer gehört zu den Gewinnern des starken US-Dollars. Der niederländische Konzern, spezialisiert auf Fachinformationen, Software und Dienstleistungen, erzielte in den ersten neun Monaten 2024 deutliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen. Beeindruckende 83 Prozent des Umsatzes waren dabei wiederkehrende Erlöse. Besonders großes Potenzial sieht das Unternehmen in der Integration von KI-Lösungen in seine Software. Mit dieser Strategie baut Wolters Kluwer seine Marktführerschaft weiter aus und sichert sich langfristige Wachstumschancen.

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Foto: Börsenmedien AG

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