Aufgrund von neuen Gerüchten um Verhandlungen für einen Waffenstillstand in der Ukraine stürzen am Donnerstag die Aktien von Rheinmetall und Co. an der Börse ab. Panikverkäufe sind bei den Papieren aber nicht angebracht. Geduld kann sich auszahlen.
Um mehr als vier Prozent sind am Donnerstag die Aktien von Rheinmetall, Hensoldt und Renk an der Börse angestürzt und landeten am jeweiligen Ende oder unteren Bereich der DAX-Indizes. Grund für den Ausrutscher sind neue Spekulationen um Verhandlungen für einen Waffenstillstand zwischen der Ukraine und Russland. Duma-Verterter Leonid Sluzky bestätigte gegenüber dem Portal "Presse.com", dass die Vorbereitungen für ein Treffen zwischen Putin und Trump schon in einem fortgeschrittenen Stadium seien: "Waffenstillstand-Spekulation in der Ukraine – diese Aktien steigen jetzt!"
Andere Medien wie "ntv" berichteten ebenfalls über die neuen Spekulationen. Und da an der Börse die Zukunft gehandelt wird, befürchten viele Anleger jetzt wohl einen Knick für die Rüstungsindustrie, sollten die Gespräche tatsächlich zu einem Waffenstillstand führen. Langfristige Anleger sollten sich aber aus zwei Gründen nicht von den Gerüchten beeindrucken lassen.
Spekulationen über einen Ukraine-Frieden gibt es schon länger
Bereits im vergangenen Jahr machten immer wieder Spekulationen um einen möglichen Waffenstillstand oder die Vorbereitung von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland die Runde in den Medien. Und Rüstungsaktien wie Rheinmetall reagierten auf die Meldungen immer ähnlich und fielen, bevor Sie nach kurzer Zeit wieder die Verluste aufholen konnten.
Deswegen sollten Anleger bei Spekulationen nicht gleich Panikverkäufe tätigen. Bei Rheinmetall und Co. ist ein solches Vorgehen aber auch aus einem anderen Grund nicht sinnvoll.
Das sind die Kurstreiber für Rheinmetall und Co.
Denn der Ukraine-Krieg allein ist nicht der Kurstreiber für die Aktien von Rheinmetall und Co. Die Aufrüstungstendezen in der westlichen Welt, unter anderem gekennzeichnet durch höhere Nato-Ausgaben in den Mitgliedsländern, werden auch bei einem Waffenstillstand nicht sofort zurückgefahren. Die Auftragsbücher von Playern wie Rheinmetall oder Hensoldt sind teils über Jahre voll. Dabei geht es um Panzer, technisches Gerät und Munition für Länder, die gar keine direkten Konfliktparteien sind. Oder es geht um die Digitalisierung der Bundeswehr.
Das sind alles Projekte, die der Ukraine-Krieg teilweise zwar angestoßen hat, die aber nicht mit ihm enden. Und in den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass die Papiere speziell von Rheinmetall oder Hensoldt nach einer Rallye immer Gewinnmitnahmen verzeichneten und dann wieder zum Durchbruch ansetzten. Der aktuelle Kurseinbruch dürfte da keine Ausnahme sein.
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