Für das Jahresende sagen sie im Mittel ein Zinsniveau von 0,875 Prozent voraus. Anleger warteten nun mit Spannung auf die Pressekonferenz von Fed-Chefin Janet Yellen, die noch im Handelsverlauf starten sollte. Von ihren Aussagen erhofften sie sich weitere Hinweise darauf, wie die Geldpolitik in den nächsten Monaten aussieht. Der lockere Kurs der vergangenen Jahre befeuert die Börsen weltweit.
Frische Argumente für einen baldigen Zinsschritt lieferten unterdessen die US-Inflationszahlen. Die Kernrate, die ohne die stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel berechnet wird, stieg im Februar mit 0,3 Prozent etwas stärker als erwartet.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag im Nachmittagshandel 0,3 Prozent im Plus bei 17.297 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,2 Prozent auf 2020 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg 0,3 Prozent auf 4741 Stellen. Der deutsche Leitindex Dax schloss 0,5 Prozent höher bei 9983 Zählern. Der EuroStoxx50 notierte nach anfänglichen Gewinnen 0,2 Prozent tiefer bei 3062 Stellen.
ORACLE GEFRAGT - PEABODY AUF VERKAUFSLISTEN
Gefragt waren die Aktien von Oracle, die 4,2 Prozent zulegten. Die Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms kam gut an. Zudem fiel die Bilanz des SAP -Rivalen besser aus als erwartet, obwohl der starke Dollar und Schwächen im traditionellen Geschäft mit Softwarelizenzen dem Konzern zusetzen.
Ebenfalls im Plus lag die Aktie von Time Warner Cable, die sich um 2,8 Prozent verteuerte. Einem Bericht des "Wall Street Journals" zufolge ist es wahrscheinlich, dass die US-Marktaufsicht FCC den Kauf von Time Warner Cable durch den Kabel-Konkurrenten Charter für etwa 56 Milliarden Dollar genehmigt.
Der größte US-Kohleproduzent Peabody hingegen stand auf fast allen Verkaufslisten. Der Anteilsschein brach 49 Prozent ein. Das Unternehmen teilte mit, möglicherweise ein Insolvenzverfahren starten zu müssen. Peabody machen die gesunkene Nachfrage nach Kohle, schärfere Umweltauflagen und günstigeres Erdgas zu schaffen.
ÖLPREIS ZIEHT AN - FÖRDERBREMSE JA ODER NEIN?
Am Ölmarkt verteuerte sich die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee zwischenzeitlich um bis zu 4,2 Prozent auf 40,38 Dollar je Barrel (159 Liter). Die großen Export-Nationen wollen sich einem Opec-Insider zufolge auch ohne Iran Mitte April zusammensetzen, um über eine Deckelung der Fördermengen zu beraten. Iran kehrt nach dem Ende der westlichen Sanktionen gerade erst als Lieferant auf den Weltmarkt zurück und will seine Produktion vorerst weiter ausweiten. Aktuell drängen täglich etwa ein bis zwei Millionen Barrel Rohöl mehr auf den Weltmarkt als gebraucht werden. Weiteren Schub erhielt der Ölpreis von den US-Lagerdaten. Sie stiegen in der vergangenen Woche nur halb so stark wie gedacht.