Die Wall Street hat zum Handelstart am Donnerstag zugelegt. Händler sagten, die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten seien zwar etwas schlechter als erwartet, unterstrichen aber den Aufwärtstrend der heimischen Wirtschaft. Auch die Daten zum US-Handelsdefizit gingen in diese Richtung. Die Sorge vor einer Abschwächung gehe etwas zurück, sagte Peter Cardillo, Chefvolkswirt bei Rockwell Global Capital. "Ich gehe davon aus, dass eine Zinsanhebung der US-Notenbank im September eine gute Sache für die Märkte wäre, weil das das Signal sendet, dass die US-Wirtschaft auf ihren eigenen Füßen stehen kann." Auch die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins unverändert zu lassen, stützte die US-Börse.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,3 Prozent höher mit 16.405 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,4 Prozent auf 1957 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 0,3 Prozent auf 4763 Stellen.
Die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe lag in der vergangenen Woche mit 282.000 um 7000 über den Erwartungen. Das US-Handelsdefizit sank im Juli überraschend deutlich auf 41,9 Milliarden Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit fünf Monaten.
Die EZB beließ den Schlüssel-Zins für die Versorgung des Bankensystems am Donnerstag erwartungsgemäß bei 0,05 Prozent. Zugleich senkte sie ihre Prognose für die Inflationsrate in der Euro-Zone 2015 auf 0,1 von 0,3 Prozent und erwartet zugleich weniger Wachstum im Euro-Raum. Ihre Feuerkraft bei den Anleihe-Käufen will die Notenbank notfalls ausweiten. Als Reaktion darauf verlor der Euro einen US-Cent auf 1,1126 Dollar und der Deutsche Aktienindex baute seine Gewinne auf ein Plus von zeitweise rund 2,5 Prozent aus.
An der Wall Street legten Aktien von Lannett knapp ein Fünftel zu. Der Pharmakonzern will den Rivalen Kremers Urban für 1,23 Milliarden Dollar kaufen.
Papiere von Tesla stiegen um ein Prozent. Der Elektroauto-Pionier will sein lang erwartetes neues Crossover-Modell ab Ende September an die Kunden ausliefern. Die Luxus-Fahrzeuge sind ab 132.000 Dollar zu haben.
Reuters