Neue Daten vom US-Arbeitsmarkt haben die Anleger an der Wall Street zum Handelsstart am Freitag verunsichert. Im Januar wurden weniger Jobs geschaffen als erwartet. Das schürte Sorgen um den Aufschwung der weltgrößten Volkswirtschaft. Allerdings fiel zugleich die getrennt erhobene Arbeitslosenquote um einen Tick auf 4,9 Prozent und damit den tiefsten Stand seit rund acht Jahren. Zudem stiegen die Stundenlöhne um 0,5 Prozent und damit stärker als von Experten erwartet. Dies deutete auf eine robuste Erholung am US-Arbeitsmarkt - trotz der Konjunkturabkühlung in China und der Turbulenzen wegen des Ölpreisverfalls. Klare Hinweise auf das Tempo der US-Notenbank bei den anstehenden Zinserhöhungen lieferten die Daten den Börsianern aber kaum.

Nach der Achterbahnfahrt der vergangenen Tage eröffnete der Dow-Jones-Index der Standardwerte 0,4 Prozent schwächer bei 16.355 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,6 Prozent auf 1904 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gab 0,7 Prozent auf 4477 Punkte nach.

"Der Arbeitsmarktbericht ist sicherlich nicht geeignet, die Fed wieder optimistischer zu stimmen", sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. "Allerdings ist dennoch fraglich, ob die US-Notenbank tatsächlich alle Zinserhöhungsschritte für dieses Jahr abblasen wird." Analyst Sean Lynch von Wells Fargo Investment Institute liest aus den Daten, dass eine Zinserhöhung in diesem Jahr noch als Option auf dem Tisch liegen könnte.

Großer Verlierer unter den Einzelwerten war das Online-Portal LinkedIn mit einem Kurseinbruch von rund 35 Prozent. Das weltgrößte Karriere-Netzwerk verbuchte im vierten Quartal 2015 das langsamste Wachstum im Geschäft mit Online-Werbung seit mehr als zwei Jahren und enttäuschte mit seiner Prognose für Umsatz und Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres.

Die Aktie von News Corp gab rund sieben Prozent nach. Der Konzern von Medienmogul Rupert Murdoch, zu dem das "Wall Street Journal" gehört, verbuchte das vierte Quartal in Folge einen Umsatzrückgang. Auch der Gewinn schrumpfte.

Reuters