Die Wall Street ist mit Kursverlusten in die neue Handelswoche gestartet. Zwei Tage vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed hielten sich viele Investoren zurück. Zwar wird keine Zinserhöhung erwartet, doch erhoffen sich viele Anleger Hinweise auf den künftigen Kurs der Fed. Für zusätzliche Verunsicherung sorgte das näher rückende Referendum über die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens. "Es herrscht Nervosität angesichts der Brexit-Abstimmung", sagte John Brady vom Handelshaus R.J. Brien & Associates in Chicago. Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen eines "Brexits" belasteten bereits die Börsen in Europa.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte in den ersten Handelsminuten 0,2 Prozent im Minus bei 17.828 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,3 Prozent auf 2090 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,5 Prozent auf 4870 Punkte.
Papiere von Microsoft gehörten zu den größten Verlierern. Der Softwarehersteller will das Karrierenetzwerk LinkedIn für 26,2 Milliarden Dollar oder 196 Dollar je Aktie übernehmen. LinkedIn-Papiere zogen um rund 48 Prozent auf 193,80 Dollar an, die von Microsoft rutschten 3,8 Prozent ab.
Unter Druck standen die Papiere von Banken. Sie würden von höheren Zinsen am meisten profitieren, doch rechnen die meisten Experten weder für Juni noch für Juli mit einer Zinserhöhung. Die Aktien der Bank of America verloren deshalb 1,1 Prozent, die der Citigroup 0,8 Prozent und JPMorgan 0,4 Prozent.
Reuters