Steigen die Märkte immer weiter. Zumindest eine Mehrheit der Wall Street-Analysten glaubt, dass für Aktien noch einiges drin ist in diesem Jahr. Wie schätzen Oppenheimer, Deutsche Bank und Co. die weitere Entwicklung an den Börsen ein?
Die ersten fünf Monate des Jahres 2024 sind fast rum und schon jetzt konnten Aktienindizes auf der ganzen Welt mehrmals neue Rekordstände vermelden. Dabei stand aber auch immer die Frage im Raum, ob die Märkte die Kursgewinne aus dem letzten Jahr wirklich durchgehend fortsetzen können oder ob die Börsen zwangsläufig heiß laufen und Anleger ein böses Erwachen erleben.
Immerhin gaben die unsicheren Leitzinsentwicklungen immer wieder einen Vorgeschmack auf Rücksetzer in den Charts der Indizes. Mehr und mehr scheint sich mittlerweile aber ein optimistischer Ausblick auf die Entwicklung der Aktienmärkte auszubreiten. Die Rallye an den Börsen scheint noch anzudauern.
DAX könnte auf 20.000 Punkte steigen
Auch der deutsche Leitindex DAX springt seit Monaten immer wieder auf neue Bestmarken, legte zuletzt sogar innerhalb von vier Wochen um 1000 Punkte zu. Experten und Medien wie die „WirtschaftsWoche“ sahen im Mai aber noch keinen Grund, warum der Index nicht noch mehr zulegen könnte. Es sei nicht unmöglich, dass der DAX noch auf bis zu 19.500 oder sogar 20.000 Punkte klettere. Ähnlich optimistisch ist die Wall Street auch beim amerikanischen S&P 500.
Analysten schrauben Erwartungen an S&P 500 hoch
Im Mittel ordnen die Analysten an der Wall Street den S&P 500 bei 5.250 Punkten ein (aktueller Stand 5.304). Damit liegt die Einschätzung deutlich über der von Bloomberg ermittelten Prognose von 4.850 Punkten aus dem Dezember 2023. Auch bei den höchsten Einschätzungen hat sich was getan.
Die stiegen nämlich von 5.200 auf jetzt bis zu 5.600 Punkte. Unter anderem schraubte Oppenheimer seine Dezember-Aussichten von 5.200 Punkten jetzt auf 5.500 Punkte hoch. Auch die Deutsche Bank denkt nach zunächst 5.100 Punkten jetzt in solchen Maßstäben und UBS machte einen großen Satz von 4.850 auf 5.400 Punkte. Lediglich die Analysten von JP Morgan bleiben bei ihren 4200 Punkten und bilden nach wie vor das "negative" Schlusslicht beim Ausblick. Mittlerweile wäre das Erreichen eines solchen Wertes auch mit einem großen Börsen-Absturz verbunden.
Gut für Aktien: Experten rechnen mit „Soft Landing“
Der Grund für die positiven Aussichten dürfte sein, dass viele Analysten wie die der Bank of America mittlerweile nicht mehr von einer Rezession, sondern von einem sogenannten „Soft Landing“ ausgehen. Unter „Soft Landing“ versteht man in der Wirtschaft einen zyklischen Konjunkturabschwung, der nicht in einer Rezession endet.
Von einem Hard Landing – das natürlich noch nicht ausgeschlossen ist – würde man sprechen, wenn der Zyklus in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Quartalen in einem negativen Wirtschaftswachstum münden würde. Derzeit scheinen aber die Bullen zu regieren.
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