Die Notenbank Fed stimmte Investoren für März auf den ersten von voraussichtlich mehreren Zinsschritten ein. Damit sei allgemein gerechnet worden, sagte Thomas Hayes, Manager beim Vermögensverwalter Great Hill. Die große Unbekannte sei dagegen der geplante Abbau der Wertpapierbestände. "Wir wissen nicht, wie es umgesetzt und welche Auswirkungen es haben wird."

Gleichzeitig dämpfte der erneute Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe die Furcht vor einer Abkühlung der Konjunktur. Außerdem wuchs die weltgrößte Volkswirtschaft 2021 um 5,7 Prozent, so stark wie zuletzt 1984. "Die zweite Hälfte des vierten Quartals wurde durch die Omikron-Variante des Coronavirus geprägt", sagte Mike Loewengart, Chef-Anlagestratege beim Brokerhaus E*Trade. "Es ist ermutigend, dass die Wirtschaft diese Herausforderung so locker meistert."

DOLLAR UND ÖLPREIS ZIEHEN ERNEUT AN


Dem Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, gaben die Aussichten auf eine Straffung der US-Geldpolitik Auftrieb. Er stieg zeitweise auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 97,299 Punkten. Parallel dazu entspannte sich die Lage am Anleihemarkt. Investoren griffen wieder bei US-Bonds zu und drückten die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen Treasuries auf 1,785 Prozent.

Am Rohölmarkt machten einige Investoren dagegen Kasse und drückten den Preis für die US-Sorte WTI um 0,7 Prozent. Mit 86,80 Dollar je Barrel (159 Liter) blieb er aber auf Tuchfühlung mit seinem jüngsten Siebeneinhalb-Jahres-Hoch. Grund hierfür seien die anhaltenden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. "Es besteht weiterhin die Sorge, dass es im Falle einer militärischen Eskalation zu einer Beeinträchtigung der russischen Öl- und Gaslieferungen kommen könnte." Vor diesem Hintergrund gewannen Aktien von Ölkonzernen wie Exxon und Chevron bis zu zwei Prozent.

ANTEILSKÄUFE VON HEDGEFONDS GEBEN NETFLIX AUFTRIEB


Bei den Technologiewerten zählte Netflix mit einem Kursplus von zeitweise fast zehn Prozent zu den Favoriten. Das ist der größte Kurssprung seit einem Jahr. Am Handelsende reichte es noch zu einem Aufschlag von 7,5 Prozent. In einem Brief an Klienten teilte der Hedgefonds Pershing Square des Milliardärs William Ackman mit, er habe die jüngsten Kursverluste der Online-Videothek genutzt, um Anteile im Volumen von fast einer Milliarde Dollar zu kaufen. Pershing sei nun mit 20 Prozent größter Aktionär von Netflix. In den vergangenen Tagen waren die Papiere wegen eines düsteren Ausblicks zeitweise um rund 30 Prozent eingebrochen.

Die Papiere von Levi Strauss kletterten 8,4 Prozent. Der Jeans-Fabrikant peilt für 2022 einen Umsatz von 6,4 bis 6,5 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 1,50 bis 1,56 Dollar je Aktie an.

rtr