Die US-Börsen haben dank stabilerer Ölpreise ihre Erholung fortgesetzt. Die Anleger seien zwar weiter vorsichtig, suchten aber zum Teil schon wieder nach Schnäppchen, sagten Händler. Aufwärts ging es am Dienstag vor allem mit Aktien von Banken. Deren Papiere hatten zuletzt stark unter Druck gestanden, auch wegen Sorgen, der niedrige Ölpreis könne viele Ölfirmen in den Abgrund ziehen und damit Banken milliardenschwere Kredit-Verluste einbrocken. Schon am Freitag allerdings hatten anziehende Ölpreise und festere Finanzwerte die Wall Street angetrieben. Am Montag war in New York wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,9 Prozent fester mit 16.124 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 stieg um 1,1 Prozent auf 1885 Zähler, Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 1,5 Prozent zu auf 4401 Stellen.

Für Aufsehen sorgte die Erklärung von Russland, Saudi-Arabien, Katar und Venezuela, mit einer Deckelung der Öl-Produktion den Preisverfall stoppen zu wollen. Allerdings müssen andere Länder mitziehen, damit das Vorhaben greift. "Das Einfrieren der Förderung ist der erste Schritt in Richtung einer Förderkürzung, die ich dann zum Ende des ersten Quartals erwarte", bewertete Chefvolkswirt Peter Cardillo von First Standard Financial den Vorstoß. Ein weltweites Überangebot gilt als Hauptursache dafür, dass der Ölpreis binnen 18 Monaten um rund 70 Prozent abgesackt ist. Gleichwohl gibt es bislang keine Einigung auf Förderkürzungen, weil kein Land riskieren will, Marktanteile zu verlieren. Am Dienstag stiegen die Ölpreise um je knapp ein Prozent, nachdem sich der Rohstoff schon am Freitag um rund zehn Prozent verteuert hatte.

Die Aktien der US-Banken JPMorgan, Goldman Sachs und Bank of America legten zwischen 1,2 und 2,8 Prozent zu.

Um 52 Prozent auf 41 Dollar verteuerten sich die Papiere von ADT. Die Beteiligungsgesellschaft Apollo will den Alarmanlagenbauer für sieben Milliarden Dollar beziehungsweise 42 Dollar pro Aktie kaufen.

Reuters