Eine zurückhaltende Prognose von Apple und der Rekordverlust von Microsoft haben den US-Anlegern am Mittwoch die Kauflaune vermiest. Die New Yorker Börsen starteten mit Kurabschlägen in den Handel. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab in den ersten Minuten 0,2 Prozent auf 17.882 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 sank 0,3 Prozent auf 2112 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,8 Prozent auf 5167 Punkte.
Apple wuchs zwar dank deutlich gestiegener iPhone-Verkäufe im Frühjahr kräftig. Allerdings gab das Management eine vorsichtige Prognose. Die Aktie des wertvollsten börsennotierten Unternehmens der Welt stürzte um rund sechs Prozent ab.
Die Titel von Microsoft verloren 2,3 Prozent. Hohe Abschreibungen auf die vor einem Jahr übernommene Handy-Sparte von Nokia brockten dem Softwarehaus einen Quartalsverlust von 3,2 Milliarden Dollar ein. Das ist das größte Minus der Unternehmensgeschichte.
Deutlich höhere Marketingausgaben brockten dem schwächelnden Internet-Pionier Yahoo rote Zahlen ein. Im zweiten Quartal rutschte der US-Konzern mit rund 22 Millionen Dollar in die Verlustzone. Vor Jahresfrist hatte noch ein Gewinn von etwa 270 Millionen Dollar in der Bilanz gestanden. Yahoo-Aktien gaben 2,1 Prozent nach.
Gegen den Markttrend legten Boeing-Aktien 2,5 Prozent zu. Der Flugzeugbauer schraubte nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal zwar seine Prognose für das Gesamtjahr zurück, hatte dies vor einigen Tagen aber bereits angekündigt. Der Umsatz stieg im Quartal deutlich an und für den weiteren Jahresverlauf zeigte sich das Unternehmen optimistisch.
Im Mittelpunkt des Handels stand auch eine milliardenschwere Fusion von Medizingeräte-Konzernen. Der Herzschrittmacher-Hersteller St. Jude Medical übernimmt für 3,4 Milliarden Dollar den kleineren Konkurrenten Thoratec. Thoratec-Aktien stiegen daraufhin um mehr als neun Prozent, St. Jude Medical ließen dagegen rund ein Prozent Federn.
Reuters