An der Wall Street ist nach zwei Tagen heftiger Ausschläge am Mittwoch Ruhe eingekehrt. Anleger hielten sich wegen der Unsicherheit über die Lage in der Ukraine zurück. Der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed hielt zudem kaum Überraschungen bereit und bestärkte die Investoren in ihrer Überzeugung, dass die jüngste Schwäche auf den harschen Wintereinbruch zurückgeht und deshalb nicht von Dauer sein wird.

Für etwas Ernüchterung sorgten dennoch neue Daten vom US-Arbeitsmarkt. In der Privatwirtschaft wurden im Februar nur 139.000 neue Jobs geschaffen, wie die private Arbeitsvermittlung ADP bekanntgab. Ökonomen hatten hingegen mit 160.000 gerechnet. Für eine nachhaltige Erholung der US-Wirtschaft entstehen noch immer nicht genügend neue Stellen. "Der Markt muss sich nach den Schwankungen Anfang der Woche neu justieren", sagte Analyst Peter Kenny von Clearpool Group. "Genau das passiert heute."

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,2 Prozent nach auf 16.360 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 16.343 und 16.406 Punkten geschwankt hatte. Der breiter gefasste S&P-500 schloss unverändert bei 1873 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte dagegen 0,1 Prozent zu auf 4357 Stellen. Auch an den europäischen Märkten hielten sich die Anleger wegen der Ukraine zurück. In Frankfurt ging der Dax mit einem Minus von 0,5 Prozent bei 9542 Punkte aus dem Handel. Der EuroStoxx50 schloss nahezu unverändert.

Die internationalen Bemühungen zur diplomatischen Lösung der Ukraine-Krise laufen auf Hochtouren. Kriegsangst hatte am Montag die Märkte weltweit auf Talfahrt geschickt. Am Dienstag wurden dann Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Erleichterung aufgenommen. Der S&P kletterte auf ein Rekordhoch, die Nasdaq auf den höchsten Stand seit 14 Jahren. Nach wie vor sei die Lage sehr unsicher, sagte Kenny. "Wir sind den Entwicklungen in der Ukraine ausgeliefert."

Auch bei den Einzelwerten gab es zumeist kaum Bewegung. So zeigten sich die Anleger nach anfänglicher Freude über die Geschäftspläne von Honeywell letztendlich kaum beeindruckt. Bis 2018 soll der Umsatz des Mischkonzerns auf 50 Milliarden Dollar anwachsen. Für Übernahmen will das Unternehmen zehn Milliarden Dollar ausgeben. Die Anteilsscheine konnten ihre Gewinne nicht verteidigen und schlossen nahezu unverändert.

Papiere des Ölkonzerns ExxonMobil verbilligten sich um knapp drei Prozent. Der Konzern will in diesem Jahr seine Investitionen um 2,7 Milliarden auf 39,8 Milliarden Dollar drosseln.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 0,67 Milliarden Aktien den Besitzer. 1436 Werte legten zu, 1540 gaben nach und 158 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,2 Milliarden Aktien 1258 im Plus, 1321 im Minus und 117 unverändert.

Reuters