Treue Fans der Weltraumsaga "Star Wars" erwartet Großes. Wenn das aufwendig und luxuriös ausgestattete Hotel Star Wars Galactic Starcruiser im nächsten Jahr im Walt Disney World Resort in Florida seine Pforten öffnet, können zwei Erwachsene für 5.000 Dollar ein ultimatives Abenteuer buchen: eine zweitägige "Reise ins Weltall" - in die Welt des bösen Imperiums und der weisen Jedi.
Der Preis ist gesalzen. Walt Disney, dem weltweit erfolgreichsten Vermarkter in der Medienbranche, trauen die Experten des US-Börsendiensts Bloomberg Intelligence jedoch zu, damit einen neuen Bestseller zu präsentieren. Die Popularität von Disneys preisgünstigen Freizeitparks ist jedenfalls ungebrochen. Die Reservierungen für das laufende Quartal liegen laut Disney über der Anzahl der Besucher in dem vor Kurzem abgeschlossenen dritten Quartal. Im ersten Berichtszeitraum mit einer unterbrechungsfreien Öffnung von Disney World und Disneyland lieferte die wichtige Sparte die ersten schwarzen Zahlen nach dem Abflauen der Pandemie.
Im Vergleich zum schwachen Vergleichsquartal verdreifachten sich der Erlöse auf knapp 4,3 Milliarden Dollar. In der Kasse blieben 356 Millionen Gewinn. Insgesamt erlöste Disney im Quartal 17 Milliarden Dollar, 45 Prozent mehr als im Vorjahr, aber immer noch deutlich weniger als die 20,2 Milliarden im Quartal vor Corona. Analysten hatten 16,8 Milliarden Dollar geschätzt. Auch der Quartalsgewinn von 918 Millionen Dollar lag über den Schätzungen.
Chef Bob Chapek erwartet, dass sich der positive Trend bei den Besucherzahlen fortsetzt. In den Wochen bis zum 50-jährigen Jubiläum von Disney World im Oktober sollen weitere Attraktionen eröffnet werden. Während der folgenden 18 Monate wird das Jubiläum dann auch in Disneys Freizeitarealen außerhalb der USA, in Paris, Hongkong, Shanghai und in Tokio, gefeiert.
Schnelle Erholung bei Parks
Dank moderner Reservierungssysteme und Jahrespässe für den Besuch der Parks prognostizieren Analysten von JP Morgan eine schnellere Erholung des Parkgeschäfts als nach der globalen Finanzkrise 2008. Bei der operativen Rendite werden für 2023 nun 27 Prozent erwartet, 60 Basispunkte mehr als die 26,4 Prozent im Jahr 2019.
Wie erfolgreich Disney vermarktet, belegen auch die Zahlen des Streamingdiensts Disney+. Zum Start im Herbst 2019 peilte der Konzern aus Burbank in Kalifornien für 2024 zwischen 60 und 90 Millionen Abonnenten an. Nach dem dritten Quartal waren es weltweit 116 Millionen Nutzer. Zum Start von Disney+ hatte der Konzern offensichtlich tiefgestapelt.
Netflix erfolgreich im Visier
Denn während Primus Netflix im Quartal 1,5 Millionen neue Abonnenten einsammelte und damit weltweit 209 Millionen Kunden bedient, glänzte Disney mit plus 12,9 Millionen. Nun peilt der Konzern bis 2024 zwischen 230 und 260 Millionen Nutzer an und kann noch mehr Potenzial im Streaming-Portfolio mobilisieren. So etwa knapp 43 Millionen Abonnenten des Streaminganbieters Hulu. Neben Disney hält der US-Konzern Comcast 33 Prozent an der lukrativen Plattform, die pro Kunde dreimal mehr erlöst als Disney+. 2024 könnte Disney die Option ziehen, um Hulu ganz zu übernehmen. Und dann wäre auch noch die Internationalisierung der auf Sport ausgerichteten Plattform ESPN+ mit zehn Millionen Abos denkbar. Der Konzern mit der Maus kommt immer besser in Fahrt.
Ausbruch: Die Chancen, dass die
Aktie den Korridor zwischen 140
und 150 Euro endgültig verlässt,
stehen gut. Starke Medienaktie.
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Kursziel: 190,00 Euro
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