War es das an der Börse mit dem Hype um Rüstungswerte wie Rheinmetall? Zuletzt konnten die Aktien nicht mehr überzeugen und bei Anlegern macht sich immer mehr Skepsis über die weitere Entwicklung der Papiere breit. Ist das gerechtfertigt?
Es sind vor allem Gedankenspiele von Anlegern zu einem möglichen Ende des Krieges in der Ukraine, die Rüstungsaktien seit der letzten Woche massiv belasten. Der Rheinmetall-Kurs fiel beispielsweise seit längerem wieder unter die wichtige Marke von 500 Euro. Wettbewerber wie Hensoldt und Renk befinden sich seit April im Abwärtstrend.
Dass Anleger verunsichert sind, dürfte nicht weiter verwundern, immerhin mehren sich die Zeichen, dass sich der Krieg zwischen der Ukraine und Russland an einem entscheidenden Punkt befindet. Zuletzt beendete der ukrainische Präsident Selenskyj seine europäische Werbetour für einen „Siegesplan“, in dem es neben Waffenlieferungen auch um Friedenspläne geht. Der Druck auf die Parteien, in Verhandlungen einzutreten, steigt indes durch die Weltgemeinschaft so oder so schon. War es das jetzt mit dem Boom rund um Rüstungsaktien?
Gerät Rheinmetall-Aktie in Abwärtsspirale?
Vor allem bei Rheinmetall scheint sich auch die zukünftige Richtung der Rüstungsbranche ablesen zu lassen. Seit einem Allzeithoch bei über 570 Euro im April mit anschließenden Gewinnmitnahmen bewegte sich das Papier vor allem seitwärts, jetzt notiert die Aktie fast 100 Euro darunter. Das könnte aber noch nicht das Ende sein.
Fällt die Aktie unter die Unterstützungen im Bereich von 460 bis 470 Euro, droht ein weiterer Kursrutsch. Anleger haben jetzt die 200-Tage-Linie im Blick, die zuletzt bei etwa 473 Euro verlief und Hinweise auf längerfristige Trends gibt. Am Montag konnte sich die Aktie zumindest wieder mit einem Plus von über zwei Prozent über 480 Euro stabilisieren.
Gelingt Rüstungsaktien schon bald ein Comeback?
Die Kursentwicklungen bei Rheinmetall am Montag deuten an, dass sich die Aktie wieder erholen könnte und die angesprochene Unterstützung erneut hält. Momentan gibt es noch keine eindeutigen Informationen zu Friedensverhandlungen in der Ukraine, der Krieg im Nahen Osten tobt unterdessen weiter und die generellen Aufrüstungstendenzen in der westlichen Welt dürften auch über Jahre unter dem Eindruck der russischen Aggressionen nicht plötzlich verschwinden.
Ein Dip an der Börse könnte sich für Anleger daher sogar als ein Schnäppcheneinstieg erweisen. Viele Kursziele von Analysten liegen noch immer über 600 Euro, Morningstar taxierte den fairen Wert für das Papier von Rheinmetall zuletzt sogar auf 730 Euro. Aktionäre sollten die Situation weiter im Auge behalten, allein ein Ende des Ukraine-Krieges dürfte für eine nachhaltige Erschütterung der Aktien aber nicht reichen.
Mit Material von dpa-AFX
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