Anleger dieser deutschen Aktie konnten sich in den letzten Jahren wahrlich nicht über die ausgeschüttete Dividende beschweren. Gut geht es der Branche aber schon länger nicht mehr. Ist die Rendite in Gefahr?

In den letzten Jahren war die Aktie des Zuckerproduzenten Südzucker wahrlich eine süße Versuchung. Seit dem Jahr 2021 stieg die Dividende des Herstellers von 20 auf 90 Cent an, was im letzten Jahr einer Dividendenrendite von ungefähr sieben Prozent entsprach. 

Die am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen des 1989 an die Börse gegangenen Unternehmens sprechen aber eine eindeutige Sprache und bestätigten einen Trend aus dem letzten Jahr: Dem Zucker fehlt die Zugkraft. Und damit ist auch die Rendite in Gefahr. Zuletzt schüttete Südzucker mehr als 183 Millionen Euro an die Aktionäre aus und damit etwas mehr als den Jahresüberschuss, den das Unternehmen im ersten Halbjahr 2024/25 erwirtschaftete.

Geschäft mit Zucker bricht ein

Der Südzucker-Konzern ist im dritten Quartal nämlich aufgrund der schwachen Zuckerpreise in die Verlustzone gerutscht. Der operative Konzernverlust lag in den drei Monaten September bis November bei 33 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Mannheim mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Südzucker noch 268 Millionen Euro operativen Gewinn gemacht, hieß es vom Unternehmen. Der Konzernumsatz lag mit 2,37 Milliarden Euro gut 12 Prozent unter dem Vorjahreswert. 

Südzucker hatte bereits im Oktober vor deutlichen Rückgängen beim operativen Ergebnis im Vorjahresvergleich gewarnt.  Am Dienstag hatte der Vorstand die eingedampften Jahresziele, die nun einem Umsatz von 9,5 und 9,9 Milliarden Euro und ein Ebitda von 550 bis 650 Millionen Euro vorsehen, zudem bestätigt.

Die Aktie von Südzucker bekommt die schlechte Entwicklung des Kerngeschäftes ebenso schon länger zu spüren. Innerhalb eines Jahres verlor das Papier 20 Prozent und allein innerhalb des letzten Monats stand ein Verlust von fast acht Prozent zu Buche.

Südzucker (WKN: 729700)

Das sind die Hintergründe zum Südzucker-Einbruch

Was dem Konzern besonders zu schaffen macht, ist die Absenkung des Zucker-Weltmarktpreise in Kombination mit der Erhöhung der Zuckermenge im europäischen Markt, die das sinkende Preisniveau in der EU noch beschleunigte, wie das Unternehmen mitteilte. Zudem spielen Zucker-Alternativen eine immer größere Rolle in der Ernährung der Verbraucher oder der Zuckerkonsum wird gleich komplett reduziert. 

Hinzu kommt, dass Südzucker neben Zucker auch in den Segmenten Spezialitäten, CropEnergies, Stärke und Frucht investiert ist und dadurch unter anderem auch weitere Produkte wie Tiernahrung oder Tiefkühlpizza vertreibt. Aber auch hier lief das Geschäft nur vereinzelt besser. Für Aktionäre ist bei Südzucker also noch keine Erholung in Sicht.

Enthält Material von dpa-AFX

Lesen Sie auch: Absturz um -20%: Beliebte Aktien bricht massiv ein – Letzte Chance zum Verkauf?

Oder: Nebenwerte Experte: Diese Aktie ist ein Juwel mit KGV unter 10 und 57% Kurspotenzial