Der deutsche Aktienmarkt litt zuletzt auch unter den oft negativen Gewinnrevisionen. So sind im vergangenen Quartal laut Commerzbank für 16 der 30 DAX-Unternehmen, für 29 der 50 MDAX-Unternehmen, für 18 der 30 TecDAX-Unternehmen und für 33 der 50 SDAX-Unternehmen die Gewinnerwartungen für 2018 nach unten angepasst worden.
Ebenfalls nach Angaben der Commerzbank gehen Analysten mit Blick auf die DAX-Vertreter inzwischen für 2018 nur noch von einem Ergebnisplus von 1,3 Prozent aus, nachdem man zu Jahresbeginn noch mit plus 10,1 Prozent gerechnet hatte. Für die MDAX-Titel bewegt sich der erwartete Ergebniszuwachs für dieses Jahr derzeit bei 9,1 Prozent, nachdem hier die Erwartungshaltung zu Jahresbeginn plus 14,7 Prozent betrug.
In der laufenden Berichtssaison läuft es nun halbwegs passabel, wobei die Ergebnisausweise in Deutschland und auch sonst in Europa aber längst nicht so überzeugend ausfallen wie in den USA. Dennoch finden sich auf dem hiesigen Kurszettel aber natürlich Titel, die einen interessanten Eindruck hinterlassen.
Wir haben uns in dem von Warburg Research beobachteten Anlageuniversum umgesehen und fünf deutsche Aktien herausgefiltert, bei denen die dortigen Analysten nach der Vorlage der neuesten Quartalszahlen zum Kauf raten. Die Kursziele dieser Werte bewegen sich dabei um 25 Prozent bis 45 Prozent über den aktuellen Notierungen. Mehr dazu auf den nachfolgenden Seiten.
Auf Seite 2: Muehlhan
Muehlhan-Aktie
Die Muehlhan AG ist eine jener Aktien, bei denen Warburg Research auch nach der Vorlage aktueller Geschäftszahlen weiter zum Kaufen rät. Der zuständige Analyst Felix Ellmann hält als Kursziel 3,90 Euro für angemessen. Damit verfügt dieser Titel gemessen an der aktuellen Notiz von 2,98 Euro theoretisch über ein Aufwärtspotenzial von knapp 31 Prozent.
Der Full-Service-Anbieter von Industriedienstleistungen und hochwertigem Oberflächenschutz erzielte von Januar bis Juni 2018 Umsatzerlöse von 123,6 Millionen Euro (Vorjahr: 118,9 Millionen Euro) und ein Konzernergebnis der betrieblichen Tätigkeit von 3,5 Millionen Euro (Vorjahr: 4,2 Millionen Euro). Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus dem Start neuer Aktivitäten in Dänemark und damit verbundener Anlaufkosten sowie einem späten Beginn der Offshore-Saison. Das auf die Eigenkapitalgeber der Muehlhan AG entfallende Ergebnis erhöhte sich um 0,3 Millionen Euro auf 1,9 Millionen Euro.
Laut Warburg Research fiel der Umsatz im abgelaufenen Quartal etwas besser aus als erwartet, während das Ergebnis hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Das Unternehmen ließ aber die Prognosen für das Gesamtjahr 2018 unverändert. Das heißt, man rechnet mit einem konstanten Umsatz von rund 250 Millionen Euro und mit einem im Vergleich zum Vorjahr leicht steigenden EBIT zwischen 8,5 Millionen und 9,5 Millionen Euro.
Auch angesichts dieser Aussage von Seiten der Gesellschaft sah Ellmann keine Veranlassung, um an seinen Schätzungen etwas zu ändern. Das traditionell wichtige dritte Quartal könnte möglicherweise sogar die eine oder andere positive Überraschung bringen. Beispielsweise sei das im Geschäft mit Erneuerbaren Energien denkbar. Ob es tatsächlich dazu komme, darüber erfahre man aber erst am 08. November bei der Vorlage der Drittquartalszahlen mehr.
Den Gewinn je Aktie schätzt Ellmann für 2018 auf 0,25 Euro nach 0,22 Euro im Vorjahr. 2019 sollen ebenfalls 0,25 Euro herausspringen, bevor er dann 2020 ein Ergebnis je Aktie von 0,29 Euro für möglich hält. Daraus ergibt sich mit Blick auf das übernächste Jahr ein geschätztes KGV von 103, was als moderat einzustufen wäre. Bei der Dividende geht er bis auf 2020 von einer unveränderten Zahlung von 0,08 Euro je Anteilsschein aus.
Charttechnik
Die Muehlhan-Aktie ist von Februar 2007 bis September von 9,76 Euro auf 0,96 Euro abgerutscht. Von diesem Tief hat sich die Notiz zwar erholt, momentan kostet die Aktie aber nicht mehr als bereits Anfang 2015. Seit gut einem Jahr handelt der Titel in einer Spanne von 2,48 Euro bis 3,10 Euro, wobei sich die Notiz seit dem 11. Januar nur in einem engen Band von 2,75 Euro bis 3,10 Euro bewegt. Ein Ausbruch daraus nach oben oder nach unten könnte ein nachhaltiges charttechnisches Handelssignal generieren.
Profil
Die Muehlhan Gruppe ist ein weltweit agierender Partner für Industriedienstleistungen. Als einer der wenigen Full-Service-Anbieter bietet man Kunden ein diversifiziertes Leistungsspektrum mit einem industriell-professionellen Qualitätsanspruch an. Die Kunden profitieren dabei von einem hohen Organisationsgrad, Termintreue, einem differenzierten technischen Know-how und mehr als 130 Jahren Erfahrung. Muelhan operiert im Markt in den vier Geschäftsfeldern Schiff, Renewables, Öl & Gas und Industrie/Infrastruktur. Die Aktie wird im Open Market gehandelt.
Auf Seite 3: Koenig & Bauer
Koenig & Bauer-Aktie
Auch bei Koenig & Bauer hat Warburg Research in der Vorwoche eine bestehende Kaufempfehlung im Anschluss an Quartalszahlen bekräftigt. Ebenfalls bestätigt wurde da das Kursziel von 79,70 Euro. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 63,65 Euro müsste die Notiz des Druckmaschinenherstellers um 25,2 Prozent zulegen, damit die Vorhersage aufgeht.
Der zuständige Analyst Eggert Kuls lobte vor allem den starken Auftragseingang. Denn dieser legte im zweiten Quartal um 62 Prozent auf 454,4 Millionen Euro zu. Zu verdanken ist das nicht zuletzt der regen Nachfrage nach den hochmargigen Produkten der Spezial-Lösungsabteilung, wo die neuen Aufträge sogar um 199 Prozent auf 271 Millionen Euro zulegten.
Insgesamt bewegt sich der Auftragsbestand bei 806 Millionen Euro, was 30 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Laut Kuls hat das Unternehmen die Vorgabe bestätigt, im Gesamtjahr den Umsatz um vier Prozent zu erhöhen und eine Gewinnspanne von rund sieben Prozent zu erzielen. Allerdings sei dafür die fristgerechte Lieferung wichtig, was derzeit aber nicht ganz einfach zu realisieren sei, wobei sich zuletzt aber bereits Verbesserungen bezüglich dieser Aufgabe eingestellt hätten.
Hinsichtlich neuer Produkte sei das Unternehmen auf einem guten Weg. Produkt-Innovationen seien in den Bereichen Wellpappen- und 2-teiliger Dosendruck denkbar, wobei das Unternehmen noch entscheiden müsse, wo man hierbei zu verfahren gedenke. Theoretisch würden diese Optionen aber etliche Chancen bergen.
Beim Gewinn je Aktie rechnet Kuls für 2018 mit 4,98 Euro nach 4,91 Euro im Vorjahr. 2019 sollen daraus 5,56 Euro werden und 2020 dann 6,07 Euro. Für das übernächste Jahr ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 10,5. Die Dividende soll laut seinen Schätzungen 3 Geschäftsjahre in Folge um jeweils 0,10 Euro steigen, so dass sich für 2018 bis 2020 Ausschüttungen von 1,00 Euro, 1,10 Euro und 1,20 Euro ergeben würden.
Charttechnik
Der Aktienkurs von Koenig & Bauer war früher vor allem von einer relativ hohen Volatilität gekennzeichnet. Lange wechselten sich Auf- und Abwärtsbewegungen ab, so dass sich letztlich ein Seitwärtstrend herausbildete. Erst seit 2015 hat sich ein steiler Aufwärtstrend etabliert, der allerdings momentan auf dem Prüfstein steht, wie ein seit Mai 2017 bestehender Seitwärtstrend dokumentiert. Der Bereich um rund 60 Euro hat sich dabei als wichtiger Unterstützungszone herausgebildet, denn es zu verteidigen gilt, um die Chance für eine Wiederaufnahme des Aufwärtstrends zu wahren.
Profil
Die König & Bauer AG (KBA) zählt zu den größten Druckmaschinenherstellern weltweit. Kernkompetenz des Unternehmens ist die Entwicklung und Herstellung technologisch innovativer und wirtschaftlicher Drucksysteme und dazugehöriger peripherer Anlagen. Die heutige Muttergesellschaft der KBA-Gruppe ist in den neunziger Jahren aus der Fusion der früheren König & Bauer AG und KBA Planeta AG entstanden. KBA verfügt über die breiteste Produktpalette aller Anbieter in dem Bereich Druckmaschinen und ist einer der renommiertesten Lieferanten von Zeitungsrotationsmaschinen.
Auf Seite vier: Elmos Semiconductor
Elmos Semiconductor-Aktie
Bei Elmos Semiconductor hat Warburg Research eine bestehende Kaufempfehlung nach den Quartalszahlen ebenfalls bekräftigt. Das Kursziel für den Halbleiterhersteller beträgt unverändert 32,00 Euro. Das heißt, gemessen am derzeitigen Kurs von 22,10 Euro hat dieser Titel theoretisch 44,8 Prozent Luft nach oben.
Wie es von Seiten des Unternehmens hieß, legte der Umsatz im zweiten Quartal um 16,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 69,1 Millionen Euro zu. Das operative Ergebnis wurde auf 12,2 Millionen Euro nahezu verdoppelt, womit die EBIT-Marge 17,7 Prozent erreichte. Laut dem zuständigen Analysten Malte Schaumann sind hier die Zweitquartalszahlen klar oberhalb der Markterwartungen ausgefallen.
Im Gesamtjahr soll der Umsatz laut Unternehmensangaben nach wie vor um acht bis zwölf Prozent zulegen. Die EBIT-Marge wird bei 13 bis 17 Prozent gesehen, die Investitionen bei weniger als 15 Prozent vom Umsatz. Der bereinigte freie Cashflow werde voraussichtlich negativ ausfallen. Die Prognose basiert dabei auf einem Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,20.
Wie Schaumann berichtet, habe sich der Vorstand während einer Telefonkonferenz mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf relativ optimistisch gezeigt. Die vielen Herausforderungen, mit denen sich der Automobilsektor konfrontiert sieht, dürften sich erst dann negativ auf die Geschäfte von Elmos auswirken, sofern sich die Automobilproduktion weltweit verlangsamen sollte, so Schaumann.
Allgemein untermauere das starke Umsatzwachstum im zweiten Quartal die Erwartung hinsichtlich einer lebhaften Nachfrage nach Halbleitern aus der Automobilbranche. Der Chipkonzern befinde sich auf einem guten Weg, um wenigstens die Mitte der angepeilten Prognosespanne zum Erlöswachstum zu erreichen. Die Ertragskraft verbessere sich typischerweise im zweiten Halbjahr.
Beim angepassten Gewinn je Aktie für 2018 kalkuliert Schaumann mit 1,20 Euro nach 0,97 Euro im Vorjahr. Für 2019 rechnet er mit 1,57 Euro und für 2020 mit 1,83 Euro. Für das übernächste Jahr ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 12,1. Bei der Dividende geht er von 2018 bis 2020 jeweils von einer Ausschüttungserhöhung von 0,05 Euro auf 0,45 Euro, 0,50 Euro und 0,55 Euro aus.
Charttechnik
Von Februar 2000 bis März 2009 war der Kurs von Elmos Semiconductor von 63,00 Euro auf 1,41 Euro eingebrochen. Einen Teil der Verluste konnte man in den vergangenen Jahren wieder wettmachen. Allerdings kam die Aufwärtsbewegung zuletzt ins Stocken und seit dem zweiten Quartal 2017 tendieren die Kurse letztlich nur seitwärts. Ein unmittelbarer Ausbruch aus dieser Spanne deutet sich zumindest kurzfristig betrachtet nicht an.
Profil
Elmos entwickelt, produziert und vertreibt Halbleiter und Sensoren vornehmlich für den Einsatz im Auto. Die Bausteine kommunizieren, messen, regeln sowie steuern Sicherheits-, Komfort-, Antriebs- und Netzwerkfunktionen. Seit über 30 Jahren ermöglichen Elmos-Innovationen neue Funktionen und tragen dazu bei, Mobilität weltweit sicherer, komfortabler und energieeffizienter zu machen.
Auf Seite 5: Süss MicroTec
Süss MicroTec-Aktie
Bei Süss MicroTec ist Warburg Research im Anschluss an Quartalszahlen weiterhin zuversichtlich gestimmt. Die Kaufempfehlung ist intakt und das Kursziel von 21,00 Euro lässt einigen Spielraum nach oben. Konkret ergibt sich daraus bei einer aktuellen Notiz von 14,68 Euro die Chance auf einen Kursanstieg von rund 43 Prozent.
Bei dem Anlagenbauer ließe eine gute Nachfrage den Umsatz in den ersten sechs Monaten um 46,9 Prozent auf 97,4 Millionen Euro steigen. Der Auftragseingang lag mit 78,2 Millionen Euro allerdings um rund 17,2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern verfünffachte sich dagegen fast auf 7,6 Millionen Euro. Nach Steuern verdiente der Ausrüster von Halbleiterherstellern 4,2 Millionen Euro, nachdem das Unternehmen im Vorjahreszeitraum noch einen kleinen Verlust geschrieben hatte.
Aufgrund des Auftragsbestands zum Jahresende 2017 und der gebuchten Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2018 prognostiziert das Unternehmen weiterhin einen Umsatz für das laufende Geschäftsjahr in der Bandbreite zwischen 195 und 205 Millionen Euro. Die EBIT-Marge soll 8,5 bis 10,0 Prozent erreichen. Für das dritte und vierte Quartal 2018 erwartet Süss zudem einen guten Auftragseingang von mehr als 95 Millionen Euro.
Der bei Warburg für den Wert zuständige Analyst Malte Schaumann bewertete die Quartalszahlen positiv, vor allem weil der Auftragseingang wie auch der Ausblick auf die Auftragsentwicklung den Erwartungen entsprächen. Das zeige klar, dass sich die Schwäche, die beim Wettbewerber Besi zu sehen gewesen sei, keine direkte Implikation für Süss habe. Das Unternehmen profitiere offenbar von anderen Treibern wie der hohen Nachfrage nach Fotomaskenreinigung, anderen Lithographie-Anwendungen und dem fortgesetzten Wachstum seiner Wafer-Bonder.
Den angepassten Gewinn je Aktie taxiert Schaumann für 2018 auf 0,66 Euro nach zuletzt 0,35 Euro und für 2019 bzw. für 2020 auf 0,95 Euro bzw. auf 1,26 Euro. Auf der letztgenannten Basis würde sich das KGV somit bei geschätzten 11,7 bewegen. Von der Aufnahme einer Dividendenzahlung geht der Analyst derzeit bis mindestens 2020 nicht aus.
Charttechnik
Die Aktie von Süss MicroTec hatte von 2000 bis 2008 eine schwierige Zeit. Jedenfalls rutschte da die Notierung deutlich ab. Auffällig ist bis heute, dass der Titel oft relativ heftigen Schwankungen unterliegt. Aber auch wenn es traditionell recht volatil zugeht, so hat sich seit 2009 doch so etwas wie ein Aufwärtstrend herausgebildet. Von dem im Januar markierten Zwischenhoch von 19,74 Euro ist der Titel aber spürbar abgerückt, doch inzwischen versucht sich der Wert daran, den dabei erlittenen Rückschlag wieder auszubügeln.
Profil
Süss MicroTec ist einer der weltweit führenden Hersteller von Anlagen- und Prozesslösungen für die Mikrostrukturierung in der Halbleiterindustrie und verwandten Märkten. In enger Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten und Industriepartnern treibt Süss MicroTec die Entwicklung von neuen Technologien wie 3D Integration und Nanoimprint Lithographie sowie Schlüsselprozesse für die MEMS und LED Produktion voran. Weltweit sind mehr als 8.000 installierte Systeme von SüssS MicroTec im Einsatz, unterstützt von einer globalen Infrastruktur für Applikationen und Service. Hauptsitz der Süss Gruppe ist in Garching bei München.
Auf Seite 6: Continental
Continental-Aktie
Bei Continental hat sich der zuständige Warburg-Analyst Marc-René Tonn nach Vorlage der Ergebnisse für das zweite Quartal mit dem Hinweis zu Wort gemeldet, dass seine Kaufempfehlung weiterhin Gültigkeit hat. Das gelte außerdem auch für das auf Basis einer freien Cash Flow-Berechnungsmethode errechnete Kursziel von 265,00 Euro. Bei einem aktuellen Kurs von 186,65 Euro errechnet sich somit ein Aufwärtspotenzial von rund 42 Prozent.
Im Berichtsquartal steigerte der Konzern den Umsatz von 11,03 Milliarden auf 11,37 Milliarden Euro. Das EBIT lag mit 1,12 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert. Die bereinigte operative Marge sank auf 10,2 von 10,6 Prozent, lag damit aber über dem Niveau des ersten Quartals. Unter dem Strich verdiente man mit 822 Millionen nach 745 Millionen Euro dank gesunkener Steuerquoten in den USA und in China deutlich mehr.
Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte der DAX-Vertreter. Für das laufende dritte Quartal äußerte sich Continental aber zurückhaltend. Letztlich soll der Konzernumsatz 2018 aber vor Wechselkurseinflüssen weiter um knapp sieben Prozent auf rund 47 Milliarden Euro steigen. Die bereinigte operative Rendite sehen die Verantwortlichen weiter bei über zehn Prozent nach 11,1 Prozent im Vorjahr.
Laut Tonn dürfte der Autozulieferer im zweiten Halbjahr ein stärkeres Umsatzwachstum verzeichnen und beim Ergebnis nicht mehr unter Währungsbelastungen leiden. Das Unternehmen sei sehr gut aufgestellt, um von Megatrends im Automobilbereich zu profitieren. Diese Einschätzung werde auch durch den Auftragseingang untermauert sowie die Fähigkeit, einen ansehnlichen freien Cash Flow zu erwirtschaften.
Aktuell geht das Analysehaus für 2018 bei Continental von einer Dividendenzahlung von 5,00 Euro je Aktie aus, was 0,50 Euro mehr wären als für 2017 geflossen sind. Auch für die Folgejahre wird angesichts von geschätzten 5,50 Euro und 6,25 Euro von steigenden Zahlungen ausgegangen. Die Ergebnisprognose sieht nach 15,58 für 2017 im laufenden Jahr einen Ausweis von 16,55 Euro vor. Die Schätzungen für 2019 und 2020 sehen 17,68 Euro und 20,33 Euro vor. Daraus ergibt sich für das übernächste Jahr ein geschätztes KGV von 9,2.
Charttechnik
Der Ausverkauf im Zuge der Finanzkrise führte bei Continental dazu, dass der Titel Ende März 2009 nur noch 11,35 Euro kostete. Im laufenden Bullenmarkt hat sich der Wert aber markant erholt und am 09. Januar 2018 bei 251, 30 Euro das aktuell gültige Rekordhoch markiert. Diese Bestmarke konnte aber nicht gehalten werden und die Notiz ist wieder in einem Seitwärtstrend zurückgefallen, der nun unter dem Strich schon seit Anfang 2015 vorherrscht. In den vergangenen Monaten hat sich innerhalb dieses Seitwärtstrend ein Abwärtstrend entfaltet, der charttechnisch zu einer gewissen Vorsicht mahnt.
Profil
Continental entwickelt Technologien und Dienste für die nachhaltige und vernetzte Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Das 1871 gegründete Technologieunternehmen bietet eigenen Angaben zufolge sichere, effiziente, intelligente und erschwingliche Lösungen für Fahrzeuge, Maschinen, Verkehr und Transport. Continental erzielte 2017 einen Umsatz von 44 Milliarden Euro und beschäftigt aktuell mehr als 243.000 Mitarbeiter in 60 Ländern.