Wenn sich zwei streiten… freut sich der Dritte? Warren Buffett hat gerade die zwei Dividenden-Asse Procter & Gamble und Johnson & Johnson verkauft – und Bill Gates kaufte beide Aktien neu für sein Portfolio. Auf wen von den beiden sollten Sie hören?
Sie zählen zu den reichsten Menschen der Welt: Warren Buffett (93) und Bill Gates (68). Mit einem von Forbes geschätzten Vermögen von 118,9 Milliarden Dollar ist Buffett hier auf Platz fünf, dicht gefolgt von Bill Gates auf Platz sieben mit 117,2 Milliarden Dollar. Zurecht: Beide Milliardäre haben mit ihren Unternehmen Berkshire Hathaway und Microsoft nachhaltig etwas Großes aufgebaut und sich nie auf ihrem Erfolg ausgeruht. Wenn also jemand weiß, wie man aus seinem Geld mehr machen kann, dann sind es Warren Buffett und Bill Gates.
Kein Wunder, dass es die Leute brennend interessiert, in welche Aktien die beiden Milliardäre ihr Geld investieren. Das geht bei Buffett, indem man sein Portfolio von Berkshire Hathaway betrachtet und bei Gates, indem man sich das Portfolio des Bill & Melinda Gates Foundation Trust ansieht. Der verwaltet das Vermögen seiner Stiftung und wird von externen Investmentmanagern betreut. Beide Portfolios zeigen derzeit den Stand zum 30. September.
Und ein Blick verrät: Während Buffett die zwei Dividenden-Giganten Procter & Gamble sowie Johnson & Johnson gänzlich verkaufte, schlug Bill Gates zu und fügte diese beiden Aktien seinem Portfolio neu hinzu. Doch auf wen der beiden Milliardäre sollte man nun hören?
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Buffett vs. Gates – Procter & Gamble
Bei Procter & Gamble handelt es sich um einen klassischen Konsumgüter-Konzern. Zum fast 200 Jahre alten Unternehmen zählen bekannte Marken wie das Waschmittel Ariel, die Zahnpasta blend-a-med, die Haarshampoos Head & Shoulders und viele mehr. Mit diesen Produkten deckt Procter & Gamble den täglichen Bedarf, wodurch das Geschäftsmodell als relativ krisenresistent gilt. Zudem ist P&G ein echter Dividendengigant: Seit rund 133 Jahren zahlt das Unternehmen Dividende und seit 67 Jahren erhöht es sie in Folge. Die Dividendenrendite liegt derzeit bei 2,6 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren liegt die Aktie fast 70 Prozent im Plus. Im schwierigen Jahr 2022, das die meisten großen Indizes deutlich im Minus schlossen, ging die Performance von P&G gegen null – hier zahlt sich also die Stärke zu Krisenzeiten aus. Dafür liegt die Aktie seit Jahresanfang circa vier Prozent im Minus und konnte damit weniger vom allgemeinen Aufschwung profitieren.
Doch lohnt es sich, wie Bill Gates nun einzusteigen oder sollte man eher wie Warren Buffett die Finger davon lassen? Der Punkt geht hier wohl an Bill Gates: Bei P&G handelt es sich um ein solides Unternehmen mit breitem Burggraben und starker Finanzkraft. Der Umsatz und Gewinn je Aktie soll laut Analysten dieses und nächstes Jahr im soliden einstelligen Bereich weiter steigen. Gerade zu Zeiten der Inflation bewies das Unternehmen über welche Preissetzungsmacht es verfügt und dass es die Preise ohne Probleme anheben kann. Die Mehrheit der Analysten empfiehlt derzeit den Kauf und sieht mit einem durchschnittlichen Kursziel von 164 Dollar acht Prozent Kurschance.
Es sei gesagt: P&G machte bei Buffett zuletzt nur einen minimalen Anteil im Portfolio aus. Da sich Berkshire im dritten Quartal noch von vielen weiteren Positionen trennte, ist es auch gut möglich, dass Buffett sein Portfolio einfach etwas verkleinern wollte. Für Anleger, die einen stabilen Dividendenkandidaten im Portfolio wollen ohne sich große Gedanken zu machen, bleibt P&G eine gute Wahl.
Buffett vs. Gates – Johnson & Johnson
Bei Johnson & Johnson handelt es sich um eines der größten Gesundheitsunternehmen der Welt. Auch J&J ist ein echter Dividendengigant und erhöht die Dividende bereits seit über 60 Jahren. Die Dividendenrendite liegt derzeit bei 2,62 Prozent. Zuletzt konnte der Konzern bei den Quartalsergebnissen die Erwartungen übertreffen und erhöhte sogar die Jahresprognosen. Auch bei J&J erwarten Analysten, dass der Umsatz und Gewinn je Aktie dieses und nächstes Geschäftsjahr steigt, dieses Jahr könnte sogar ein Plus von rund 28 Prozent auf 10,08 Dollar drin sein.
Die Performance der Aktie kann allerdings nicht ganz mit der von P&G mithalten: Auf Sicht von fünf Jahren liegt die Aktie nur neun Prozent im Plus und seit Jahresanfang sogar über 17 Prozent im Minus. Auch die Analysten sind sich uneins: Zwölf raten zu Kaufen, 14 zum Halten und einer zum Verkaufen. ein durchschnittliches Kursziel von 174 Dollar bietet 14,5 Prozent Kurschance.
Die Verbrauchergesundheitssparte hatte Johnson & Johnson im August ausgegliedert. Viele erfolgstreibende Produkte sind also nicht mehr in der Produktpalette enthalten. Der Grund lag allerdings darin, dass sich der Konzern so mehr auf die wachstumsstarke Pharma- und Medizingeräte-Sparte konzentrieren kann. Allerdings litten die Verkäufe von einigen Produkten wie der Corona-Impfstoff. Johnson & Johnson machte mit 0,02 Prozent ebenfalls nur einen kleinen Teil von Warren Buffetts Portfolio aus, auch hier besteht die Möglichkeit, dass Berkshire einfach einige kleine Positionen auflösen wollte. Procter & Gamble wirkt in Anbetracht der Performance und Analysten-Empfehlungen dennoch etwas vielversprechender. Auch das Beta liegt mit 0,46 unter dem von J&J, das bei 0,58 liegt.
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