Eine von Warren Buffets neu zugekauften Dividendenaktien könnte nun am Scheideweg stehen. Die Aussichten sind annehmbar, die Analysten skeptisch. Wie geht es hier weiter und könnte der Wert auch was für das eigene Depot sein? Von Johann Werther
Nicht nur Ölaktien waren es, die das Investmentorakel Warren Buffett in diesem Jahr kaufte, sondern auch die Papiere von HP. Diese haben jedoch zuletzt deutlicher korrigiert. Von seinem Einstiegskurs bei etwa 31 Dollar hat der Wert auf nunmehr circa 28 Dollar abgegeben.
Doch auch in Omaha könnte man sich langsam Sorgen um die Position im eigenen Portfolio machen, immerhin ist nicht nur die Aktie, sondern auch das Unternehmen operativ angeschlagen. Der Konsum von Laptops hängt zum einen stark am Chipmarkt, zum anderen an der Zahlungsbereitschaft der Verbraucher.
Gerade letztere trübte sich in den vergangenen Monaten deutlich ein und mit Blick auf eine aufkommende Rezession, sollte es hier so schnell keine Entspannung geben.
Analysten skeptisch für HP
Und auch die Analysten sind weiter skeptisch, was die Entwicklung des Wertes in der Zukunft angeht. Bei den kürzlichen HP-Quartalszahlen, verfehlte vor allem der Ausblick die erhöhten Analysteneinschätzungen.
So wurde beispielsweise für das erste Quartal des kommenden Jahres eine Prognose des Gewinns je Aktie von 86 Cent erwartet, tatsächlich gab HP aber 70–80 Cents als Spanne an. Auch bei den anderen Umsatz und Gewinnschätzungen für Q4 2022 und das Geschäftsjahr 2023 konnte man die Erwartungen des Marktes knapp nicht erfüllen.
Den Bankhäusern gefielt das gar nicht und Institutionen wie die Credit Swiss stuften das Papier ab. HP setzte ein außerdem weniger gutes Zeichen, bis 2025 mehr als 6.000 Stellen abbauen zu wollen, was der Markt als Indikation für erwartetes ausbleibendes Wachstum aufnahm.
HP-Aktie vielleicht doch ein Kauf?
Doch stellt sich die Frage, warum Warren Buffett mit Berkshire Hathaway hier doch zugeschlagen hat und ob die Investition nicht doch ein Fehler war. Tatsächlich stellen sich viele dieser Fragen nicht mehr, wenn man einen genaueren Blick auf die Zahlen des Computerherstellers wirft.
Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,8 und einer erwarteten Dividendenrendite von über drei Prozent handelt es sich bei der HP-Aktie nämlich um ein Value-Schnäppchen, bei denen Buffett ja gelegentlich sehr gerne zugreift.
HP mag zwar einige Umsatzrückgänge verkraften müssen, wenn sich die Weltkonjunktur langsam immer mehr eintrübt, doch langfristig handelt es sich hier um einen soliden Hersteller von alltäglichen Gebrauchsgütern, der durch Dividenden und solide Cashflows sowohl Anlegern als auch dem berühmten Orakel von Omaha eine Freude machen wird.
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