Chart 1 - Intradaychart auf Stundenbasis
Zwischen 9315 und 9325 Punkten drehte der Index zuletzt immer wieder nach unten, heute könnte er diese nur als schwach einzustufende Hürde erneut angreifen. Gelingt der Ausbruch, ist ein Anstieg in Richtung 9380/9400 Punkten so gut wie sicher. Dort entscheidet sich dann aus charttechnischer Sicht, ob der kurzfristige Abwärtstrend nachhaltig beendet werden kann. Sowohl eine horizontale Widerstandszone als auch das 61,8-prozentige Retracement der jüngsten Abwärtsbewegung liegen dort.
Was bedeutet das konkret? Viele kurzfristig orientierte Spekulanten benötigen einen Punkt, an dem sie Gewinne aus der seit rund 8900 Punkten laufenden Bärenmarktrally der vergangenen Tage wieder mitnehmen können. Dabei sind bereits als Widerstand und/oder Unterstützung bewährte Zonen wie die 9380 beliebte Orientierungspunkte. Auch eine Erholung der Abwärtsbewegung in gewissen Prozentverhältnissen, insbesondere 38,2 sowie 50 und 61,8 Prozent, werden von vielen Händlern für Verkäufe genutzt. Im Ein-Stundenchart zeigt sich, dass die Marken auch diesmal für Zwischenstopps sorgten (rote Kreise).
Erholt sich der Index auch über die 9400er-Marke, dreht der Abwärtstrend auf der kurzfristigen Zeitebene zu einer Seitwärtsbewegung. Die nächsten Hürden liegen dann zwischen 9600 und 9700 Punkten. Doch Vorsicht mit vorschnellen Einschätzungen, denn heute befindet sich der DAX in einer Ausnahmesituation. Der große Verfallstag an den Terminmärkten - und damit auch an der Eurex, an der der DAX-Future gehandelt wird - sorgt viermal im Jahr für Turbulenzen. Immer wieder kommt es an den vier Verfallstagen zu Kursschwankungen, ohne dass sich daraus eine nachhaltige Tendenz entwickelt.
Diese Verzerrungen der charttechnischen Realität können auch dazu führen, dass die unlängst ausgebildete umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) nicht zu den erwarteten Anschlusskäufen führen wird - obwohl sie grundsätzlich zu den positiven Kursformationen gehört. Auch ein Einbruch unter die erste Unterstützung bei 9100 Zählern wäre angesichts des Verfallstages nicht überzubewerten. Und selbst wenn, folgt im Tageschart bei rund 8845 Punkten eine starke Haltezone (siehe Seite 2). Am wahrscheinlichsten bleiben heute Schwankungen zwischen rund 9100 und 9400 Zählern, mittelfristig stehen dann die Chancen gut, dass sich die Aufwärtstrends im Tages- und Wochenchart fortsetzen können.
Chart 2 - Intradaychart auf Minutenbasis
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Chart 3 - Tageschart
Im Tageschart ist die erste stärkere Unterstützung gut erkennbar, sie verläuft bei rund 8845 Zählern und setzt sich aus der 200-Tage-Linie und der Aufwärtstrendkanal-Untergrenze zusammen. Aus dieser Perspektive zeigt sich auch, die jüngste Erholung nicht überraschend kommt: Der Abstand zur 21-Tage-Linie und der geglättete Stochastik-Signalgeber hatten untere Extrembereiche erreicht, so dass eine Gegenbewegung nach oben sehr wahrscheinlich wurde. Wie lange diese läuft, verraten die Indikatoren aber vorerst nicht. Denn bis zum oberen Ende ihrer Bandbreite haben sie noch viel Luft, und der Markt kann auch schon vorher wieder drehen.
Chart 4 - Wochenchart
Der Wochenchart bietet neben den kurzfristigen Kursbildern des Deutschen Aktienindex vor allem zwei Zusatzinformationen: Er zeigt die starke Unterstützung bei 7500 Punkten, die jedoch aus heutiger Sicht noch nicht gebraucht wird. Dazu verraten die auf Wochenbasis berechneten Indikatoren, der Abstand zur 200-Tage-Linie und die geglättete Stochastik-Kurve, dass der Markt derzeit weder zu stark gestiegen noch zu stark gefallen ist, es bleibt also Spielraum in beide Richtungen.
Chart 5 - Kerzenchart auf Tagesbasis
Unterstützungen und Widerstände