In der Sprache der ehemaligen niederländischen Kolonie Surinam bedeutet Adyen so viel wie "von vorne beginnen". Als das Startup 2006 gegründet wurde, war der Markt für Zahlungslösungen stark fragmentiert. Der Plan war eine moderne Infrastruktur für Zahlungsmethoden auf der ganzen Welt zu schaffen, um so für einen einheitlichen Handel zu ermöglichen. Heute bietet Adyen seinen Kunden eine Plattform für alle Kanäle: an der Laden-Kasse, im Online-Shop und für Zahlungen über das Smartphone. Zu den größten Kunden gehören Unternehmen wie Uber, Netflix, Spotify, Flixbus, CTS Eventim aber auch L’Oreal. Und der nächste Mega-Kunde steht schon vor der Tür. 2020 wird Adyen den bisherigen Zahlungsabwickler Paypal bei der Internetikone Ebay ablösen. Seit dem fulminanten Börsengang im Sommer 2018 hat die Aktie um 180 Prozent zugelegt. Allerdings nicht ohne Einbruch. Anfang des Jahres machte die Aktie ihrem Namen alle Ehre. Die Notiz sank im Tief bis auf 417 Euro um von dort aus wieder von vorne anzufangen. Tatsächlich notierte die Aktie kurz vor den Zahlen wieder über 700 Euro. Ein Niveau, dass trotz der fulminanten Zahlen aber nicht gehalten wurde. Anleger nahmen Gewinne mit.
Die Analystenurteile zu Adyen sind konträr. Die Experten der Investmentbank Barclays halten die Aktie für überbewertet. Sie bezweifeln, dass Adyen das vorgelegte Wachstumstempo halten kann. Im Bullenlager ist Goldman Sachs mit einem Kursziel von 775 Euro. Die Firma böte das seltene Bild aus hohem Wachstum und einer steigenden Rendite. Das würde auch die hohe Bewertung rechtfertigen.
Einschätzung der Redaktion
Zumindest das Chartbild deutet auf höhere Kurse hin. Die Aktie hat nach dem Einbruch zum Jahresende einen Aufwärtstrend gebildet. Weil die Ergebnisse weiter zulegen werden, dürften die Investoren in einem stabilen Börsenumfeld die Aktie bevorzugen. Mutige Anleger steigen ein, sichern das Investment aber mit einem engen Stopp-Kurs ab.
Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 775 Euro
Stoppkurs: 615 Euro