Noch immer gibt es gute Gründe, auf die Alternativwährung Gold zu setzen - wenngleich in den USA die Gefahr eines erneuten Shutdown der Regierungsgeschäfte unwahrscheinlicher geworden ist und aktuell Gespräche über eine Beilegung des chinesisch-amerikanischen Handelskonflikts geführt werden. Im politischen Europa kriselt es in Italien, Spanien und Großbritannien. Außerdem stehen im Mai Europawahlen auf der Agenda. Sollten dort europafeindliche Kräfte an Einfluss gewinnen, könnte sich dies positiv auf den Goldpreis auswirken.

Markante Abflüsse beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares belegen, dass die Risikoaversion seit Ende Januar deutlich nachgelassen hat. So hat sich innerhalb dieses Zeitraums die gehaltene Goldmenge des weltweit gewichtigsten ETFs von 823,87 auf 796,85 Tonnen reduziert. Auf Basis des aktuellen Goldpreises entspricht dies einem Gegenwert von immerhin einer Milliarde Euro.

Steuern auf Bargeld?



Dass die Lage zehn Jahre nach dem schlimmsten Konjunktureinbruch der Nachkriegsgeschichte weiterhin ausgesprochen ernst scheint, zeigt der in dieser Woche gemeldete Vorschlag des IWF, zur Bewältigung einer künftigen Rezession Steuern auf Bargeld einzuführen. Da vor allem diesseits des Atlantiks eine Zinssenkung zum Ankurbeln der Konjunktur aufgrund der aktuellen Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank nicht möglich sei und das Einführen von Negativzinsen höchstwahrscheinlich zu einem Banken-Run führen würde, ist der von den USA dominierte IWF ganz schön kreativ und konkret geworden. Ein solches Szenario steht natürlich nicht unmittelbar bevor, zeigt aber die drohenden Gefahren für Sparer eindrucksvoll auf.

Zur Erinnerung: Laut Deutscher Bundesbank kletterte das Geldvermögen deutscher Privathaushalte Ende September erstmals über die Marke von sechs Billionen Euro. Dieses Geld soll nach dem Willen der Politik nicht gehortet, sondern konsumiert werden. Wer damit lieber auf eine Immobilie spart oder die gesetzliche Rentenlücke damit überbrücken möchte, dürfte von der Idee des IWF herzlich wenig halten. Eine andere Idee, das viele Geld auszugeben, wäre natürlich der Kauf von Gold. Sobald allerdings eine massive Kapitalflucht in den sicheren Hafen stattfinden sollte, werden der IWF und andere Vertreter des Staatsinteresses sicherlich neue Ideen entwickeln.

Aus charttechnischer Sicht kann man dem Goldpreis nach dessen mehrmonatiger Aufwärtsbewegung eine Atempause auf erhöhtem Niveau attestieren. Charttechnische Hoffnung keimt vor allem angesichts des sich abzeichnenden Trendwechsels der 200-Tage-Linie nach oben auf. Diese befand sich seit Juni vergangenen Jahres im Abwärtsmodus. Außerdem kann man dem Krisenschutz mit dem deutlichen Sprung über die Marke von 1.300 Dollar einen Ausbruch aus dem seit Herbst 2011 intakten Abwärtstrendkanal konstatieren. Um weitere chartinduzierte Käufe zu generieren, wäre ein Angriff auf die im Bereich von 1.360 Dollar angesiedelte Widerstandszone hilfreich. Für Gold spricht aber auch dessen ausgesprochen niedrige Volatilität. Mit aktuell unter zehn Prozent notiert der CBOE-Goldvolatilitätsindex weit unter dem Niveau seines Pendants auf den S&P-500 (VIX: 15,7 Prozent). Das heißt: Ein Investment in die 500 wichtigsten US-Unternehmen gilt aktuell als riskanter als der Kauf von Gold.



Mit Fünfer-Hebel auf Rally wetten



Mutige können mit dem nachfolgend aufgeführten Mini Future Long von Morgan Stanley auf einen steigenden Goldpreis wetten. Das Papier weist aktuell eine Hebelwirkung von 5,3 auf. Um sich vor unliebsamen und teuren Überraschungen zu schützen, sollte man aber unbedingt Stopp-Loss-Marken setzen. Hier bietet sich ein relativ enger Stopp-Loss bei 1.290 Dollar an.

Basiswert Gold
Produkt Mini Future Long
WKN MF60CT
Emittent Morgan Stanley
Laufzeit endlos
Kurs des Mini Future Long 21,57 €
Basispreis 1.061,17 Dollar
Hebel 5,30
Stopp-Loss-Barriere 1.081,50 Dollar
Abstand zur Stopp-Loss-Barriere 15,90%