Auf geldpolitische Entscheidungen und Konjunktureintrübungen reagieren die Börsen der Schwellenländer sensibel. So war es auch kürzlich. Der Zinsschritt der US-Notenbank um "nur" 25 Basispunkte enttäuschte Anleger, die Emerging Markets gaben deutlich nach. Die Investoren hatten nicht nur mit einem halben Prozentpunkt gerechnet, sondern auch auf die Ankündigung einer Serie von Zinssenkungen in den kommenden Monaten gehofft.
Eine entschiedenere geldpolitische Lockerung hätte den US-Dollar geschwächt und das Risiko eines Einstiegs in die Märkte der sich entwickelnden Länder reduziert. Nach dem jüngsten Zinsentscheid aber legte der Greenback zu. Die Währungen der Schwellenländer gaben dagegen nach. Entsprechend verteuert sich der Schuldendienst für die auf Dollar lautenden Verbindlichkeiten.
Auch der US-Präsident schickte die Emerging Markets auf Talfahrt. Unmittelbar nach der Fed-Entscheidung kündigte Donald Trump an, ab September chinesische Produkte mit einem neuen Zoll von zehn Prozent belegen zu wollen. Noch einmal verschärfte Sanktionen drohen jedoch nicht nur das Wachstum im Reich der Mitte, sondern auch in anderen Schwellenländern zu bremsen. Trotz der Schwankungen und Gefahren: Im Portfolio sollten Schwellenländer nicht fehlen. Die langfristigen Kurstreiber wie höhere Löhne, verstärkter Konsum sowie die zunehmende Integration in die Weltwirtschaft sind weiterhin in Kraft.
Zudem notieren an den Börsen starke Unternehmen. Und es gibt Fonds, die von erfahrenen Managern geführt werden und breit diversifiziert die Chancen nutzen. Der lange Zeit von Investorenlegende Mark Mobius und seit 2018 von Chetan Sehgal geführte Templeton Emerging Markets Fund ist hier eine gute Wahl. Der mit FondsNote 1 bewertete Fonds erzielte auf Sicht von drei Jahren ein Plus von 28 Prozent. Seit Jahresanfang legte der Fonds um etwa 15 Prozent zu.
Schwergewicht China
Rund 25 Prozent der Mittel hat Sehgal in chinesische Unternehmen wie den Internetriesen Tencent investiert. Der Aktienkurs litt in den vergangenen Monaten. Die vor Kurzem vereinbarte Kooperation zwischen Tencent und Nintendo zur Entwicklung neuer Onlinespiele sowie der Einstieg ins Online-Reisegeschäft sorgen jedoch für neue Fantasie.
Aktien aus Südkorea hat Sehgal mit 16 Prozent gewichtet. Die Börse in Seoul leidet derzeit unter dem Handelsstreit mit Japan und hat seit Jahresanfang über vier Prozent verloren. Sehgal rechnet jedoch mit einer Erholung. Auch in Russland hat sich der Fondsmanager engagiert. Seine Favoriten sind die beiden überaus günstig bewerteten Energieunternehmen Gazprom und Lukoil.