Es ist nachgerade amüsant: Nie zuvor seit der deutschen Wiedervereinigung vermeldete die deutsche Arbeitslosenstatistik solch eine niedrige Arbeitslosenquote wie heute. Nie zuvor allerdings gaben auch dermaßen viele Familien mit Kindern an, sich völlig überfordert zu fühlen. Nur zwei Prozent aller Befragten gehen davon aus, dass ihre eigenen Eltern es schwerer gehabt haben als sie selbst. Auf Platz vier der Belastungsfaktoren (sehr originell) rangierte dabei der Zeitaufwand für die Pflege der eigenen Auftritte in den "sozialen Netzwerken". Keine Zeit mehr für die eigenen Kinder zu haben, um auf Facebook herumzudaddeln, sollte wirklich auch für die letzten Deppen ein Weckruf sein.
Häufigste Ursache stationärer Behandlungen in Krankenhäusern und auch der Arztbesuche sind derweil nicht mehr Herzkreislauferkrankungen oder Krebs, sondern psychische Erkrankungen, allen voran Depressionen. Wenn das mal keine Erfolgsgeschichte ist!
Ist daran der Euro schuld? Die Frage klingt zugegebenermaßen irgendwie dümmlich oder zumindest provokativ. Aber als Synonym für viele andere gesellschaftlich relevante Bereiche lässt sich die Frage doch zumindest teilweise bejahen. Der Euro ist zum Symbol einer Politik geworden, die die nationalen Parlamente zugunsten nicht gewählter Strippenzieher wie der EU-Kommission entmachtet hat, die den Fortbestand einer fehlerhaft konstruierten Gemeinschaftswährung quasi über alles gestellt hat, den Mittelstand ausblutet, den kleinen Mann noch einen Kopf kürzer macht und dem Wir-Gefühl der Menschen sowohl innerhalb der einzelnen Euro-Länder als auch untereinander das Wasser abgräbt.
Übrig bleibt für viele nur das in Deutschland immer schon überdurchschnittlich gepflegte Gefühl, gegen "die Obrigkeit" nichts ausrichten zu können, komplettiert nun vom Verdacht, dass diese Obrigkeit nur eine vermeintliche ist und tatsächlich an den Fäden der Lobbyisten internationaler Großkonzerne herumzappelt, während größtenteils von ihr sanft oder bei Bedarf auch unsanft gelenkte Medien alles tun, um die Bürger gegen die auf die Straße zu bringen, die dagegen trotz flächendeckender Totalüberwachung und verfassungswidriger Ausspähung immer noch den Mund aufzumachen wagen. Mein aufrichtiges Kompliment in diesem Zusammenhang an meinen Mitkolumnisten Prof. Max Otte, der die Dinge, wenn nötig, sehr wohl beim Namen nennt.
Die gestrige Wahl zum "Unwort des Jahres 2014" war keine glückliche. Hier ist nicht der Ort, das breiter zu beleuchten. Hier schon: https://www.private-profits.de/newsletter. Kostet nichts, erscheint jeden Samstag und hat seine Auflage aus gutem Grund im vergangenen Jahr verdreifacht! Und war seinen Lesern im Dezember bei einem Spendenaufruf für eine KiTa, die sie gar nicht kannten, 10.727 Euro wert!
Auf Seite 2: Öl: Fast 70 Prozent Gewinn gebunkert
Öl: Fast 70 Prozent Gewinn gebunkert
Ich möchte und muss es noch einmal wiederholen: Rohöl sollte eine Warnung an all die sein, die den Sirenengesängen der Analysten, Banken, Wirtschaftsforschungsinstitute und Medien glauben, dass der Aktienmarkt für Kleinanleger nun das Nonplusultra darstelle. Der Ölpreis, der ja "nie mehr" sinken wird, ist regelrecht kollabiert. Und all die, die hyperventilierend immer und immer wieder vor der Hyperinflation warnten und deswegen zum Einstieg in die Edelmetallaktien bliesen, auch denen ist mittlerweile die Puste ausgegangen. Irgendwann werden sie Recht bekommen, aber irgendwann kann halt noch ein wenig dauern. Allein das, was die Edelmetalljünger für die Gebühren ihrer immer wiederholten Einstiegsempfehlungen und die (wenn überhaupt) engen Stopp loss-Marken investiert haben, dürfte sehr viele schlichtweg ruiniert haben. Silber wird für mich einmal ein Thema sein. Gold wegen der bekannten Gefahr des Verbots des privaten Besitzes keinesfalls. Aber zurück zum Öl:
Quelle: www. kapitalschutz-brief.de
Da ist er nun. Der von mir Ende Oktober letzten Jahres empfohlene Rohöl-Put, WKN DZE3DH. Gekauft haben ihn die Leser meines Kapitalschutz-Briefs am 28.10.2014. Und gestern Abend habe ich den Stoppkurs für die bei 3,18 Euro gekaufte Position per Kurzmeldung auf 5,40 Euro angehoben. Und nun lassen wir das Ding wieder in aller Ruhe weiterlaufen.
Quelle: www.kapitalschutz-brief.de
Nichts, wirklich nichts deutet im Öl-Chart derweil auf eine Stabilisierung oder den Versuch einer Bodenbildung hin. 50 US$/barrel bei Brent (meine erste Zielmarke) fiel, nachdem schon die US-Ölsorte WTI wie das heiße Messer durch die Butter durch diese Marke gegangen war.
35 US$/barrel bei Brent scheinen nunmehr erreichbar. Aber was soll’s? Unsere Phantasien sind dem Markt egal. Und genau deswegen habe ich ja meinen Stopp nachgezogen. Wer mit knapp 70 Prozent Plus weint, wenn wir ausgestoppt werden und der Ölpreis danach noch weiter fällt, den kann ich nicht trösten. Ich mag lieber schauen, wann der Spuk ein Ende hat und wir die Position drehen können. Umso tiefer, umso besser für den laufenden Trade
Auf Seite 3: Kupfer: Weiter abwärts
Kupfer: Weiter abwärts
Alcoa legte ja vorgestern Abend recht gute Quartalszahlen vor, die von den Analysten und Medien neben den sinkenden Energiepreisen vor allem auf den gestiegenen Aluminiumpreis zurückgeführt wurden. Welche Deppen da von welchen anderen Deppen und dem Ursprungsdepp abgekupfert haben, weiß ich nicht. Und es ist mir auch recht egal. Der Alu-Preis ist im letzten Quartal 2014 allerdings gefallen, nicht gestiegen. Punkt. Das ist so und mir nicht einmal einen Chart wert.
Quelle: www. secretz-online.de
Gefallen ist allerdings auch der Kupferpreis. Nicht ohne Grund. Kupfer gilt als "Dr. Copper" eines der meistbenutzten Industriemetalle vielen Anlegern als DAS Konjunkturbarometer der Weltwirtschaft schlechthin. Bei Kupfer bin ich schon lange auf der Shortseite. 5.400 - 5.300 bleiben meine erste Ziele. Chinas Außenhandel, im Dezember angeblich gestiegen, hat nach gestrigen Daten mit plus 3,4 Prozent die Prognose für 2014 nicht einmal zur Hälfte erfüllt. Und in diesen Daten spielt die Musik. Intoniert sehr schön hier: https://www.youtube.com/watch?v=Ofzlw0pofPE . Wer Kupfer noch nicht auf seiner Short-Liste hat, mag das nachholen.
Auf Seite 4: USA: Der neue Aufschwung in einem Chart
USA: Der neue Aufschwung in einem Chart
Der neue Boom der US-Wirtschaft, auf die sich ja nun aller Augen richten, zeigt sich m. E. exemplarisch auch bei der Nachfrage nach neuen Hypothekenkrediten. Die sind nun mal, abgesehen davon, ob sie überhaupt bewilligt oder dann auch abgerufen werden, immer ein exzellenter Frühindikator für die Aktivität am US-Immobilienmarkt.
Quelle: www.markt-daten.de
Ich überlasse Ihnen diesen Chart unkommentiert. Aber das mit der Lügenpresse sollten Sie vielleicht doch noch mal überdenken. Oder eben den https://www.private-profits.de/newsletter lesen, der Sie nullkommanichts kostet, Ihr Weltbild aber durchaus in eine positive Schwingung versetzen kann. "Was Gewinner von Verlierern" unterscheidet, ist übrigens die Fähigkeit, sich zur rechten Zeit von dem abzukoppeln, was Mainstream ist. Und heute sind Aktienkäufe der Mainstream.
Viel Erfolg und beste Grüße
Axel Retz
Axel Retz ist seit über 25 Jahren als Chefredakteur von Börsenmagazinen und Börsendiensten tätig und betreibt die Portale www.private-profits.de und www.moneyversum.de .