CARSTEN BRZESKI, ING:
"Trotz der enttäuschenden Industrieproduktion dürfte die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal ordentlich gewachsen sein. Doch unter der Oberfläche der starken Wachstumszahl entsteht ein beunruhigendes Bild. Die Wirtschaft wird nicht mehr durch die alte Erfolgsformel angetrieben, sondern durch neue Faktoren: Konsum, Bau und Dienstleistungen. Diese Formel ist definitiv keine Garantie für nachhaltigen Erfolg."
RALPH SOLVEEN, COMMERZBANK:
"Die Industrieproduktion in Deutschland ist im März zwar erwartungsgemäß deutlich gefallen. Allerdings folgt dies auf zwei Monaten mit einer sehr hohen Produktion. Zudem dürfte die ungewöhnlich frühe Lage des Osterfestes die Produktion im März gedrückt haben. Zusammen mit den positiven Zahlen zum Außenhandel sprechen die Produktionszahlen für ein starkes Wirtschaftswachstum im ersten Quartal. Bereits für das zweite Quartal ist aber mit einem deutlich geringeren Zuwachs zu rechnen."
ANDREAS SCHEUERLE, DEKABANK:
"Die Produktion ist im Februar und März kräftig gesunken. Trotzdem ist sie im ersten Quartal wegen des sehr starken Januar-Ergebnisses spürbar gestiegen. Das Quartal lief eigentlich schlechter, als es die Daten nahelegen. Vermutlich werden wir ein schwaches Frühjahr bekommen. Die Exporte liefen zuletzt überraschend gut. Hierzu dürfte die Konjunkturerholung in Europa beigetragen haben, während es in den Schwellenländern und auch in den USA zuletzt eher schlecht lief.
Das Bruttoinlandsprodukt sollte im ersten Quartal um etwa ein halbes Prozent gestiegen sein. Für die kommenden Quartale zeichnen sich deutlich schwächere Ergebnisse ab."
Reuters