HOLGER SANDTE, NORDEA:



"Das ist überraschend viel und deutlich über dem Trend. Zudem hat sich das Wachstum - anders als in den USA und Großbritannien - zu Jahresbeginn beschleunigt. Das werden voraussichtlich auch die Daten für Deutschland Mitte Mai zeigen. Nicht zuletzt die niedrige Inflation stützt den privaten Verbrauch. Insofern könnte man sich bei der EZB entspannen und mehr Geduld signalisieren statt der Bereitschaft, geldpolitisch nachzulegen. Da wäre allerdings eine neue Erfahrung."

CHRISTOPH WEIL, COMMERZBANK:



"Die Wirtschaft im Euro-Raum hat einen fulminanten Start ins Jahr 2016 hingelegt. Glaubt man der vorläufige Schnellschätzung, ist das Bruttoinlandsprodukt im ersten Vierteljahr gegenüber dem Schlussquartal 2015 um 0,6 Prozent gewachsen. Doch vor Jubelstürmen sei gewarnt. Das starke Plus ist teilweise auf Sonderfaktoren wie Kalendereffekte und den milden Winter zurückzuführen. Zudem muss sich die Verlässlichkeit dieser erstmals veröffentlichten Schätzung erst noch erweisen. Dessen ungeachtet dürfte die EZB angesichts der guten Konjunkturdaten die Geldpolitik zunächst nicht weiter lockern. Doch zum Jahresende dürfte sie angesichts eines unverändert schwachen Preisauftriebs noch einmal nachlegen."

RALF UMLAUF, HELABA:



"Angesichts des zwölften Wachstumsquartals in Folge stellt sich die Frage nach der Angemessenheit einer super-expansiven Geldpolitik seitens der EZB. Allerdings darf der Blick auf die zwar im Trend sinkende, aber dennoch hohe Arbeitslosigkeit und die geringe, teils negative Inflation dadurch nicht verstellt werden. Zudem ist der Aufschwung noch immer moderat, wie die Jahreswachstumsrate von 1,6 Prozent zeigt."

Reuters