Panmure Gordon analysiert erstmalig die Aktie von Nel ASA: Was die Investmentbank rät
Donnerstag, 29.04.2021,14:21 Uhr - Die britische Investmentbank Panmure Gordon & Co Limited hat zum ersten Mal eine Einschätzung für das norwegische Wasserstoff-Unternehmen Nel ASA abgegeben. Dabei kommt das 140 Jahre alte Traditionsinstitut mit Sitz in London laut Wirtschaftsagentur Bloomberg zu dem Schluss, dass die Nel-Aktie jetzt kaufenswert sei. Das Kursziel setzt Panmure Gordon bei 33 Norwegischen Kronen und damit rund 30 Prozent über dem aktuellen Kurs. Panmure Gordon sieht sich selbst als "Investmentbank für das 21. Jahrhundert".
mf
Drei Projekte in engerer Auswahl für neues Wasserstoffzentrum
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will den Einsatz von Wasserstoff etwa in Autos vorantreiben. Wie der CSU-Politiker am Mittwoch in Berlin bekanntgab, sind für ein neues Innovations- und Technologiezentrum Wasserstofftechnologie (ITZ) drei Projekte in der engeren Auswahl - und zwar Chemnitz (Sachsen), Pfeffenhausen (Bayern) und Duisburg (Nordrhein-Westfalen).
Zu diesen Projekten soll in den kommenden Monaten eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Dem Standort des neuen Zentrums winkt laut Scheuer eine Förderung im dreistelligen Millionenbereich. Zuvor habe es insgesamt 15 Bewerbungen gegeben. Für ein Projekt in Bremerhaven, Hamburg und Stade solle eine Untersuchung mit Fokus auf die Luftfahrt und Schifffahrt gefördert werden.
Der Verkehrsminister bekräftigte seine Position, bei den Fahrzeugantrieben der Zukunft nicht alleine auf batteriebetriebene Elektroautos zu setzen - sondern auch auf den Wasserstoffantrieb per Brennstoffzelle oder über sogenannte E-Fuels. Das Verkehrsministerium könne Projekte über die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung mit insgesamt 1,6 Milliarden Euro fördern.
Zu Kritik an hohen Kosten für Wasserstoff sagte Scheuer: "Wasserstoff ist nicht der Champagner der Energiewende, sondern das Tafelwasser, daran arbeiten wir."
Dagegen sagte Jens Hilgenberg, Leiter Verkehrspolitik beim Umweltverband BUND: "Gerade im Verkehrssektor dürfen jetzt keine kostspieligen Fehlinvestitionen getätigt werden. Hinsichtlich ihrer Energieeffizienz sind Batteriefahrzeuge klar im Vorteil gegenüber Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb oder gar Verbrennern, die mit wasserstoffbasierten E-Fuels fahren."
dpa-AFX
Vattenfall und ArcelorMittal schmieden Wasserstoff-Bündnis
Montag, 26.04.2021 13:33 Uhr - Der Energiekonzern Vattenfall und der Stahlriese ArcelorMittal treiben in einem Bündnis mit weiteren Unternehmen in Hamburg das Zukunftsgeschäft mit Wasserstoff voran. "Wir wollen hier bis 2030 CO2-neutralen Stahl erzeugen", sagte der Chef von ArcelorMittal Hamburg, Uwe Braun, in einem am Montag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Der Hamburger Wasserstoffverbund habe das Potenzial, bis 2030 jährlich eine Million Tonnen CO2 einzusparen. Ganz Hamburg kommt derzeit auf 16 Millionen Tonnen Ausstoß, in Deutschland sind es 749 Millionen. Eine zentrale Rolle spielt der Standort des vor dem Abriss stehenden Vattenfall-Kohlekraftwerks Hamburg-Moorburg.
Dem Bündnis gehören insgesamt zwölf Unternehmen an. Hierzu gehören auch Airbus, Gasnetz Hamburg, Hamburger Hafen und Logistik, Shell und Mitsubishi Heavy Industries. Der vor Ort produzierte "grüne Wasserstoff" soll nicht nur in der Stahlerzeugung eingesetzt werden, sondern insgesamt fossile Brennstoffe in der industriellen Produktion sowie im Transport und Logistiksektor ersetzen.
KOHLE? NEIN DANKE - INVESTITIONSRUINE MOORBURG MUSS WEICHEN
"Der Standort Hamburg-Moorburg hat diverse Vorteile", betont Oliver Weinmann, Managing Director von Vattenfall Europe Innovation. Hierzu gehöre der Netzanschluss. "Der Standort ist sowohl an das nationale 380.000 Volt Übertragungsnetz als auch an das 110.000 Volt-Netz der Stadt Hamburg angebunden, durch den Moorburg mit dem Hamburger Hafen verbunden ist." Die Wasserstoffproduktion lasse sich zudem weiter ausbauen. Das Potenzial sei groß. "Wir gehen davon aus, dass 2025 die Elektrolyse in Betrieb geht. Parallel wollen wir das Kraftwerk zurückbauen." Zudem werde geprüft, Teile des Kraftwerks in der neuen Anlage zu verwerten. Die Investitionen in die Umwandlung des Standortes belaufen sich nach seinen Worten auf 100 bis 200 Millionen Euro. Der Konzern setze auch auf Förderungen.
Wasserstoff spielt eine Schlüsselrolle für die Umsetzung der Energiewende. Zahlreiche Unternehmen, etwa RWE Thyssenkrupp oder Salzgitter mischen mit. ArcelorMittal verfolgt dabei unterschiedliche Projekte. "Wir wollen eine Pilotanlage mit 100 Prozent Wasserstoff betreiben im großindustriellen Maßstab mit 100.000 Tonnen im Jahr", betont ArcelorMittal-Hamburg-Chef Braun. Hierfür benötige der Konzern allein eine Kapazität einer Elektrolyse von 50 Megawatt. Wenn die Produktion weiter hochgefahren werde, könne es sechs bis sieben mal soviel sein.
rtr
Nel ASA findet Partner für Großprojekte
Montag, 26.04.2021, 11:50 Uhr - Das norwegische Wasserstoff-Unternehmen Nel ASA wird bei Großprojekten mit dem norwegischen Industriekonzern Aibel kooperieren. "Die Unternehmen werden ihre Fähigkeiten nutzen, um große, komplexe erneuerbare Wasserstoffprojekte zu entwickeln und zu liefern" so die entsprechende Pressemitteilung. Aibel ist ein Dienstleistungsunternehmen in der Öl-, Gas- und Offshore-Windindustrie. Der 138 Jahre alte Traditionskonzern beschäftigt in Norwegen und in Südostasien zusammen 4000 Mitarbeiter. "Der Prozess der schrittweisen Einführung von Aibel bei ausgewählten, laufenden Projekten ist im Gange" so die Pressemitteilung. Bei dem im Januar erfolgten Auftrag über die Lieferung einer 20-MW-PEM-Wasserstoffproduktionsanlage arbeitet Nel bereits mit Aibel zusammen.
mf