16.07 Uhr - Amazon-Chef Jeff Bezos nutzt den jüngsten Kursanstieg und macht Kasse. In den vergangenen Tagen verkaufte er Aktien des von ihm gegründeten Online-Handelshauses im Wert von 3,1 Milliarden Dollar, wie aus Börsenunterlagen vom Mittwoch hervorgeht. Seit Jahresauftakt haben die Amazon-Aktien 73 Prozent an Wert gewonnen. Das Unternehmen profitiert von der Corona-Pandemie, weil viele Menschen, die von Ausgangssperren betroffen sind, Waren online bestellen. Bezos hatte angekündigt, jährlich Aktien im Wert von etwa einer Milliarde Dollar zu verkaufen, um sein Raketen-Unternehmen Blue Origin zu finanzieren. Nach den jüngsten Verkäufen gehören ihm noch 54,5 Millionen Amazon-Papiere im Wert von rund 174,64 Milliarden Dollar. Bezos ist der reichste Mann der Welt.

12.50 Uhr - Die türkische Lira hat am Donnerstag ihre Talfahrt beschleunigt und ist auf ein Rekordtief zum Dollar und zum Euro gefallen. Ein Dollar kostete mit 7,28 Lira rund drei Prozent mehr. Damit hat die türkische Währung zum Dollar in diesem Jahr 18 Prozent an Wert verloren. Auch zum Euro sackte die Lira weiter ab, im Gegenzug kostete ein Euro mit 8,6220 Lira ebenfalls rund drei Prozent mehr. Die Ursachen des Abwärtsdrucks sieht Commerzbank-Analystin Antje Praefcke vor allem in der mangelnden Inflationsbekämpfung der Zentralbank sowie einem Realzins im tiefroten Bereich. "Wir gehen deshalb davon aus, dass die Lira tendenziell weiter unter Druck bleiben wird. Die Zentralbank wird weiterhin versuchen, sich gegen die Liraschwäche zu stemmen, trotz ihrer geringen Devisenreserven." Der Abwärtsdruck auf die Lira könne sich dabei wie Ende Juli in plötzlichen heftigen Bewegungen entladen, warnte Praefcke. Die Inflation bei den Verbraucherpreisen lag im Juli bei 11,76 Prozent bei einem Leitzins der Zentralbank von 8,25 Prozent. Damit sind die Realzinsen für Lira-Aleger negativ. Billige Kredite haben in der Türkei zu einem Anstieg der Hausverkäufe geführt. Ebenso wie in anderen Ländern versucht die türkische Regierung, die durch die Corona-Krise hart getroffene Wirtschaft wiederzubeleben. Die Zahl der mit Krediten finanzierten Hausverkäufe stieg im Juli im Jahresvergleich um 1000 Prozent, wie aus staatlichen Angaben hervorgeht.

10.41 Uhr - Die Explosionskatastrophe in der libanesischen Hauptstadt Beirut wird den weltgrößten Rückversicherer Münchener Rück belasten. "Das ist schrecklich, was man da sehen muss", sagte Finanzchef Christoph Jurecka am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. "Wir gehen in Beirut aktuell davon aus, dass das ein Großschaden für uns wird." So frisch nach dem Ereignis könne der Konzern aber noch keine Schätzung zur Größenordnung der Belastung abgeben. Die Explosion am Dienstagabend in Beirut hatte Fassaden von Gebäuden gerissen, Möbel aus den Häusern geschleudert und die Straßen mit Glas und Schutt übersät. Auch durch die Corona-Pandemie erwartet die Münchener Rück weitere Belastungen für den Konzern.

09.20 Uhr - Nach einem unerwarteten Gewinn im zweiten Quartal greifen die Anleger zu den Aktien des Schweizer Personalvermittlers Adecco. Die Titel rückten an der nahezu unverändert tendierenden Börse in Zürich 1,2 Prozent auf 45,10 Franken vor. Wie bereits die Rivalen Randstad und Manpower schlug sich der Weltmarktführer besser als erwartet. "Sämtliche Gewinnzahlen lagen klar über den Erwartungen, ein Verlust im zweiten Quartal konnte vermieden werden", erklärten die Analysten der Zürcher Kantonalbank. Nach sechs Monaten stand angesichts Wertberichtigungen im Zuge der Coronavirus-Krise unter dem Strich ein Verlust von 327 Millionen Euro.

08.15 Uhr - Shop Apotheke-Aktien steigen im Frankfurter Frühhandel 4,1 Prozent. Investoren greifen Händlern zufolge wegen eines höher als erwarteten Betriebsergebnisses im zweiten Quartal bei der Online-Apotheke zu.

08.10 Uhr - Aktien des Essener Chemikalienhändlers Brenntag geben im Frankfurter Frühhandel 3,3 Prozent nach. Nach einem leichten Gewinnplus in der ersten Jahreshälfte rechnet der Konzern mit stärkerem Gegenwind im zweiten Halbjahr.

07.50 Uhr - Ein schwächer als befürchtet ausgefallener Gewinneinbruch sorgt bei Lufthansa für Rückenwind. Aktien der Fluggesellschaft steigen vorbörslich bei Lang & Schwarz 3,1 Prozent. Das zweite Quartal sei besser ausgefallen als erwartet, sagten Händler.

rtr