13.22 Uhr - Ein enttäuschender Ausblick brockt Etsy den größten Kurssturz seit neun Monaten ein. Die Aktien des auf Kunsthandwerk spezialisierten Online-Marktplatzes fallen im vorbörslichen US-Geschäft um knapp zwölf Prozent. Das US-Unternehmen stellte für das laufenden Quartal einen Handelsumsatz auf der Plattform von 2,9 bis 3,2 Milliarden Dollar. Ungeachtet der aktuellen Abkühlung des Geschäfts sei das Unternehmen strukturell stärker als vor Ausbruch der Pandemie, erklärte Analyst Sean Dunlop vom Research-Haus Morningstar. Er halte daher an seiner Kaufempfehlung fest.

13.09 Uhr - Das Pfund Sterling kann die im Rahmen der Erwartungen ausgefallene Zinserhöhung der Bank von England (BoE) nicht in Kursgewinne ummünzen. Die britische Währung wertet weiter ab und kostet 1,2492 Dollar beziehungsweise 1,1796 Euro. Anleger seien enttäuscht, dass vergleichsweise wenig Notenbanker für einen größeren Schritt votiert hätten, sagt Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade.

12.50 Uhr - Die Überlegungen der österreichischen Regierung zur Abschöpfung von Gewinnen staatlicher Unternehmen brockt Verbund einen der größten Kursstürze der Firmengeschichte ein. Die Aktien des Versorgers fallen in Wien um 14 Prozent. Das Unternehmen hatte dank gestiegener Energiepreise sein Ergebnis kräftig gesteigert.

11.15 Uhr - Aus Furcht vor Ernte-Einbußen in Indien wegen der dortigen Hitzewelle decken sich Anleger mit Weizen ein. Der europäische Future steigt um 1,4 Prozent auf ein Zwei-Monats-Hoch von 392,75 Euro je Tonne. "Die sehr große Hitze in einigen indischen Anbaugebieten scheint die Ernten deutlich zu beeinträchtigen", sagt Analyst Tobin Gorey von der Commonwealth Bank. Dies mache die jüngsten Spekulationen um einen möglichen Exportstopp so brisant, weil Indien eines der wenigen Länder sei, dass noch ins Ausland liefere.

10.30 Uhr - Quartalsergebnisse über Markterwartungen und die Aussicht auf ein starkes Sommerreise-Geschäft ermuntern Anleger zum Einstieg bei Air France-KLM. Die Aktien der Fluggesellschaft steigen in Paris um 7,4 Prozent. Mit einem operativen Gewinn von 221 Millionen Euro habe das Unternehmen erneut positiv überrascht, loben die Analysten vom Vermögensverwalter Alliance Bernstein. Air France habe in den vergangenen Jahren "exzellente Fortschritte" bei den Einsparungen gemacht.

10.23 Uhr - Lanxess können mit ihren endgültigen Zahlen zum ersten Quartal nicht punkten. Die Aktien des Spezialchemiekonzerns verlieren bis zu 3,1 Prozent auf 36,91 Euro und zählen damit zu den schwächsten MDax-Werten. Die Zahlen seien keine Überraschung mehr gewesen, heißt es einem Kommentar der Baader Helvea Bank. Den Ausblick für das zweite Quartal bezeichneten die Experten aber als vielversprechend. Lanxess hatte bereits Ende April vorläufige Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die deutlich besser als von Analysten erwartet ausfielen. Für das zweite Quartal erwartet Vorstandschef Matthias Zachert ein Ergebnis zwischen 280 und 350 (Vorjahreszeitraum: 277) Millionen Euro.

10.19 Uhr - Trotz eines deutliches Umsatzanstiegs im ersten Quartal drücken die Anleger bei Aixtron auf den Verkaufsknopf. Die Titel rutschen im MDax um bis zu 6,9 Prozent auf 22,64 Euro ab. Börsianer können sich den Kursrutsch nicht erklären. Bei einem Umsatzplus von 79 Prozent auf 88,6 Millionen Euro erreichte das operative Ergebnis (Ebit) des für die Chipindustrie produzierenden Anlagenbauers 14,2 Millionen Euro - nach einem Verlust von 0,7 Millionen im Vorjahr. Seit Jahresbeginn haben die Titel von Aixtron gut 36 Prozent zugelegt.

10.12 Uhr - Ein zehnprozentiger Rückgang der Werbeeinnahmen brockt Reach den größten Kursrutsch seit gut zwei Monaten ein. Die Aktien des Verlegers der britischen Boulevard-Zeitungen "Daily Mirror" und "Daily Express" fallen um 20 Prozent. Dem Unternehmen zufolge verlangsamte sich zudem das Umsatzwachstum der Digital-Sparte in den ersten vier Monaten des Jahres auf 9,3 Prozent im Jahresvergleich.

10.00 Uhr - Ein Quartalsergebnis über Markterwartungen gibt Anheuser Busch Auftrieb. Die Aktien der weltgrößten Brauerei steigen in Brüssel um 4,1 Prozent. Der Anbieter von "Beck's" und "Budweiser" steigerte dank Preiserhöhungen den Umsatz den Angaben zufolge um gut elf Prozent auf 13,24 Milliarden Dollar und den operativen Gewinn um 7,4 Prozent auf 4,486 Milliarden Dollar. Dank des starken Jahresauftakts würden sich die Markterwartungen wohl in Richtung des oberen Endes der bekräftigten Spanne für die Gesamtjahresziele bewegen, prognostiziert Analystin Jaina Mistry von der Investmentbank Jefferies.

09.51 Uhr - Dank eines Bekenntnisses zum geplanten milliardenschweren Aktienrückkauf sehen Anleger über den Gewinneinbruch bei UniCredit hinweg. Die Aktien der HVB-Mutter steigen in Mailand um 7,6 Prozent. Das Festhalten an der Ausschüttung sei eine positive Überraschung, schreibt Analyst Benjie Creelan-Sandford von der Investmentbank Jefferies. Außerdem sei das Geschäft der Bank besser gelaufen als erwartet, wenn man die Rückstellungen für das Russland-Geschäft herausrechne.

09.32 Uhr - Anleger greifen nach den Quartalszahlen bei den Aktien der Shop Apotheke zu. Die Titel steigen im SDax zeitweise um 7,6 Prozent auf ein Vier-Wochen-Hoch von 94 Euro. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 7,3 Prozent auf 305 Millionen Euro. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) verbesserte sich auf minus 1,4 (Vorjahr: minus 3,5) Prozent.

07.23 Uhr - Die Aussicht auf eine nicht allzu aggressive Erhöhung der Zinsen in den USA in den kommenden Monaten treibt die Metallpreise nach oben. Das Industriemetall Kupfer verteuert sich in der Spitze um mehr als drei Prozent auf 9770 Dollar je Tonne. Das Edelmetall Gold wird mit 1903,22 Dollar je Feinunze in der Spitze 1,2 Prozent höher gehandelt. Mit dem Zinsentscheid der Fed vom Mittwochabend seien die Sorgen vor 75-Basispunkte-Schritten in den USA gedämpft worden, schreiben die Analysten der Helaba in einem Kommentar. Die Währungshüter der US-Notenbank beschlossen einstimmig eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt auf die neue Zins-Spanne von 0,75 bis 1,00 Prozent. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte auch für die nächsten beiden Sitzungen im Juni und Juli Zinssprünge von einem halben Punkt.

rtr/dpa-AFX