11.13 Uhr - Die Finanzaufsicht hat eine Sonderprüfung bei der Leasingfirma Grenke gestartet. Die Beratungsgesellschaft Mazars habe im Auftrag der BaFin die Untersuchung aufgenommen, teilte Grenke am Montag mit. "Wir haben von Anfang an volle Transparenz und selbstverständlich umfassende Kooperation mit den Aufsichtsbehörden zugesagt", erklärte Grenke-Chefin Antje Leminsky. Es sei im Interesse der Firma, der Mitarbeiter, Kunden und Investoren, dass die Vorwürfe des britischen Investors Fraser Perring aus der Welt geschaffen würden. Perring, ein sogenannter Shortseller, der auf sinkende Aktienkurse bestimmter Unternehmen wettet, wirft Grenke unter anderem Betrug, Geldwäsche und Bilanzfälschung vor.

10.45 Uhr - Der Dax hat am Montagvormittag laut der Privatbank Donner & Reuschel einen wichtigen Widerstand getestet, konnte ihn aber zunächst nicht überwinden. Bei 12 799 Punkten ortet Chart-Analyst Martin Utschneider eine Haltemarke auf dem Weg des Dax nach oben. Im Tageshoch erreichte der deutsche Leitindex 12 794 Zähler. Bei einem neuerlichen Rücksetzer gelte es die runde Marke von 12 500 Punkten im Auge zu behalten, rät der Experte: "Reißt diese Marke nachhaltig, dann lautet das mittelfristige Ziel 11 700 Indexpunkte". Die Nervosität der Marktteilnehmer lasse sich an der gestiegenen Volatilität ablesen.

09.38 Uhr - Anleger decken sich mit Aktien des britischen Geldhauses HSBC ein. Die Anteilsscheine klettern an der Börse in London bis zu 11,5 Prozent, nachdem der größte Anteilseigner, der chinesische Internet-Versicherungsriese Pin An seine Beteiligung auf acht Prozent aufgestockt hat.

09.46 Uhr - Der US-Automobilkonzern Ford hat einem Zeitungsbericht zufolge im Zuge der Corona-Krise um Staatshilfe gebeten. Ford habe einen Antrag auf eine Staatsbürgschaft in Höhe von 500 Millionen Euro gestellt, berichtet das "Handelsblatt" am Montag ohne konkrete Quellenangabe. Einen großen Teil davon solle der Bund übernehmen, einen kleineren die Bundesländer. Von Ford war zunächst kein Stellungnahme zu erhalten. Die Zeitung zitierte Deutschland-Chef Gunnar Herrmann lediglich mit den Worten: "Zu Beginn der Coronakrise haben wir Kredite evaluiert. Aber wir haben über temporäre Kurzarbeit und andere Maßnahmen unsere Kapitaldecke stabil halten können." Ford hat Deutschland ein großes Werk in Köln und ein weiteres in Saarlouis.

08.44 Uhr - Ein neuer Chef für die Commerzbank ist am Montag an der Börse gut aufgenommen worden. Der Kurs der Aktie zog auf Tradegate um fast fünf Prozent auf 4,19 Euro an im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag. An den vergangenen beiden Handelstagen hatte der Kurs ein Abrutschen unter die 4-Euro-Marke zum Schlusskurs jeweils knapp vermieden.

Der von der Deutschen Bank kommende neue Commerzbank-Chef Manfred Knof sollte am Markt auf Zustimmung stoßen, schrieb Analystin Martina Matouskova vom US-Broker Jefferies. Denn Knof habe zuvor das Geschäft der Allianz Deutschland wieder auf Erfolgskurs gebracht. In puncto Digitalisierung und Kostensenkungen habe er Erfahrungen gesammelt, die ihm bei der Commerzbank zugute kommen dürften, nicht zuletzt was Verhandlungen mit den Gewerkschaftsvertretern betreffe.

08.21 Uhr - Mitten in den Verhandlungen mit Oracle und Walmart über eine Beteiligung an TikTok hat ein US-Richter die Sperre des chinesischen Kurzvideodienstes ausgesetzt. Damit können Apple wie auch Google die App weiterhin zum Download anbieten. TikTok-Eigner Bytedance war gegen das Download-Verbot vor Gericht gezogen. Noch am Montag sollte eine Erklärung veröffentlicht werden, warum US-Bezirksrichter Carl Nichols die für die Nacht auf Montag geplante Download-Sperre per einstweiliger Verfügung vorläufig stoppte. Das Handelsministerium teilte mit, sich an die Anweisung zu halten. Unklar ist, ob die Regierung in Berufung geht. TikTok begrüßte genauso wie chinesische Medien die richterliche Entscheidung, die sich allerdings nicht auf weitere Beschränkungen des Handelsministeriums bezog, die Mitte November in Kraft treten sollen. US-Präsident Donald Trump droht mit dem Verbot der vor allem bei Jugendlichen beliebten Kurzvideoplattform, weil er sich um die Sicherheit der Daten der rund 100 Millionen US-amerikanischen Nutzern sorgt und Spionage durch die chinesische Regierung befürchtet. Ein Deal mit den beiden US-Konzernen Oracle und Walmart gilt als Möglichkeit, dies zu verhindern. Die Details über die Verhandlungen variieren jedoch deutlich, je nachdem, ob sich ByteDance oder die US-Konzerne äußern. Vor allem zu den für Trump wichtigen künftigen Mehrheitsverhältnissen bei TikTok gibt es unterschiedliche Angaben. Laut ByteDance müssen China wie auch die USA einem Deal zustimmen. Aktuell liegt auch das Download-Verbot der Messenger-App WeChat des chinesischen Technologiekonzerns Tencent auf Eis, die Trump ebenfalls in den USA verbieten will. Vergangene Woche untermauerte das US-Justizministerium seine Forderung mit dem Hinweis, dass WeChat sensible persönliche Daten von US-Bürgern sammelt. Marktbeobachtern zufolge wird WeChat in den USA täglich von rund 19 Millionen Menschen genutzt - darunter viele chinesische Studenten, in China lebende Amerikaner und Personen mit geschäftlichen Beziehungen in die Volksrepublik.

07.46 Uhr - Die steigende Zahl der Corona-Neuinfizierten belastet den Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee gibt 0,9 Prozent auf 41,53 Dollar je Barrel (159 Liter) nach. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl WTI verbilligt sich um ein Prozent auf 39,84 Dollar. "Neue Covid-19-Fallzahlen beschleunigen sich in wichtigen US-Bundesstaaten und fachen erneut die Furcht vor Mobilitätseinschränkungen an, die die anhaltende Erholung der Ölnachfrage im letzten Quartal in Frage stellen", teilten die Analysten der ANZ Bank mit.

rtr/dpa-AFX