18.21 Uhr - Der Essenslieferdienst Delivery Hero will über Nacht bei großen Investoren eine Milliardensumme für die nächsten Übernahmen einsammeln. Das Berliner Unternehmen bietet 9,44 Millionen neue Aktien an, wie Delivery Hero am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte. Das sind 4,7 Prozent des Grundkapitals. Zum Schlusskurs von 138,35 Euro könnte das Berliner Unternehmen damit 1,3 Milliarden Euro einnehmen. Einer der begleitenden Banken zufolge waren die Ordernücher schon nach gut einer halben Stunde gefüllt. Die seit dem vergangenen Jahr im Leitindex Dax notierte Aktie hatte am Dienstag ein Allzeithoch erreicht. Im Frankfurter Späthandel gab sie um sieben Prozent nach. Das Management um Vorstandschef Niklas Östberg will das frische Geld unter anderem für "sich möglicherweise bietende attraktive Investitionsmöglichkeiten nutzen", wie es in der Mitteilung hieß. Delivery Hero hatte erst kurz vor dem Jahreswechsel grünes Licht von den südkoreanischen Kartellbehörden für die Übernahme des dortigen Lieferdienst-Marktführers Woowa erhalten. Das Unternehmen zahlt den 3,6 Milliarden Euro schweren Zukauf allerdings zum Teil in eigenen Aktien.

16.20 Uhr - Die Hoffnung auf eine Mehrheit der Demokraten in beiden Kammern des US-Kongresses und zusätzliche Konjunkturprogramme gibt dem Dow Jones Auftrieb. Der US-Standwerteindex steigt um 1,2 Prozent auf ein Rekordhoch von 30.762,70 Punkten.

13.20 Uhr - Wieder aufgeflammte Übernahmespekulationen hieven die Aktien von CNH auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch. Die Papiere des italienischen Industriekonzerns, zu dem unter anderem der Lkw-Bauer Iveco gehört, steigen in Mailand um 4,5 Prozent auf 10,78 Euro. Das Unternehmen bestätigte eine Reuters-Meldung über erneute Kontakte mit dem chinesischen Autobauer FAW. Dieser hatte im vergangenen Herbst rund drei Milliarden Euro für Iveco geboten, war damit bei CNH aber abgeblitzt.

12.50 Uhr - Spekulationen auf größere Konjunkturprogramme unter dem designierten US-Präsidenten Joe Biden mit Investitionen in Erneuerbare Energien beflügeln die Aktien europäischer Windkraftunternehmen. Die Papiere von Nordex gewinnen rund fünf Prozent, Vestas, Orsted und Siemens Gamesa ziehen um bis zu vier Prozent an. Bei der Stichwahl für den Senat im Bundesstaat Georgia liegt auch der zweite Kandidat der Demokraten leicht vorn. Sollte sich das bestätigen, könnten die Demokraten von Biden auch im Senat die Mehrheit übernehmen und damit "durchregieren".

12.10 Uhr - Anleger folgen einer Verkaufsempfehlung für Elringklinger. Händlern zufolge stuften die Analysten von MM Warburg die Titel auf "Sell" von "Hold" herunter. Die Aktien des Autozulieferers fallen daraufhin um bis zu 12,8 Prozent auf 14,18 Euro. Damit sind sie mit Abstand schwächster Wert im SDax. Allerdings haben die Papiere in den vergangenen Wochen stark zugelegt. Anfang Oktober waren sie noch für 6,60 Euro zu haben gewesen.

11.14 Uhr - Europas Banken haben sich am Mittwoch an die Spitze des Tableaus der 19 Stoxx 600 Sektoren gesetzt. Der Bankensektor legte um 4,3 Prozent zu. Am deutschen Markt gewannen Deutsche Bank 3,8 Prozent und Commerzbank 4,3 Prozent. Sie profitierten von einer wieder zunehmenden Risikoneigung an den Finanzmärkten angesichts eines möglichen Siegs der Demokraten bei der Senatorenwahl im US-Bundesstaat Georgia. Etwas Rückenwind könnte die Branche auch vom jüngsten Zinsanstieg in den USA erhalten. Zehnjährige US-Staatsanleihen warfen am Mittwoch erstmals seit März vergangenen Jahres wieder mehr als ein Prozent Rendite ab. Damit hat sich die Rendite seit Anfang August verdoppelt. Das US-Bondgeschäft als wichtige Einnahmequelle der Geldhäuser könne sich somit etwas aufhellen, hieß es im Handel.

10.40 Uhr - Der chinesische Onlinehändler Alibaba will am Kapitalmarkt in diesem Monat laut Insidern mindestens fünf Milliarden Dollar über die Ausgabe einer in US-Dollar begebenen Anleihe einsammeln. Dies sagten vier mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Die Einnahmen könnten sich auf bis zu acht Milliarden Dollar belaufen. Die Anleiheausgabe gilt als Test, wie Investoren aktuell die Lage von Alibaba einschätzen. Die Behörden ermitteln derzeit gegen den Konzern und seine Finanztochter Ant wegen Wettbewerbsverstößen. Anfang November hatten Aufsichtsbehörden den Börsengang von Ant, der mit einem Emissionsvolumen von 37 Milliarden Dollar der weltgrößte geworden wäre, zwei Tage vor dem Debüt in Shanghai und Hongkong gestoppt. Für Schlagzeilen sorgte jüngst auch, dass Firmengründer Jack Ma seit Monaten nicht mehr öffentlich aufgetreten ist oder sich zu Wort gemeldet hat.

10.22 Uhr - Der französische Reifenhersteller Michelin will in den kommenden drei Jahren 2300 der insgesamt 127.000 Stellen streichen. Entlassungen und Werksschließungen seien allerdings nicht geplant, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Der Jobabbau, der 1100 Stellen in der Verwaltung betreffe und 1200 in den Werken, werde zu 60 Prozent über freiwillige Vorruhestandsregelungen erfolgen. Der Reifenhersteller steckt wie die gesamte Autoindustrie wegen der Corona-Pandemie in der Krise. In den ersten neun Monaten sanken die Erlöse um 15 Prozent. Mithilfe von Kostensenkungen soll das Betriebsergebnis im abgelaufenen Jahr 1,6 Milliarden Euro erreichen nach drei Milliarden in 2019

08.53 Uhr - Die Aktien von Siemens Healthineers sind am Mittwoch nach einer Kaufempfehlung von Stifel Europe vorbörslich auf Tradegate um 1,25 Prozent auf 43,60 Euro gestiegen. Analyst Daniel Grigat hob das Kursziel von 42 auf 51 Euro an. Damit traut er den Papieren des Medizintechnikkonzerns mittelfristig den Sprung auf ein Rekordhoch zu und stufte sie angesichts eines Kurspotenzials von mehr als 18 Prozent im Vergleich zum letzten Xetra-Schluss von "Halten" auf "Kaufen" hoch. Die Anfang Februar anstehenden Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 2020/21 dürften dem Experten zufolge zeigen, dass das Unternehmen in allen Geschäftsbereichen die Trendwende geschafft habe. "Wir denken, dass 2021 eine starke Erholung bringen wird", schrieb Grigat. Im Segment Bildgebung dürften neue Produkte und Initiativen zur Digitalisierung für Antrieb sorgen. Siemens hatte seine Medizintechniksparte im März 2018 zu 28 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Seither hielt sich der Kurs - wenngleich bei teils größeren Schwankungen - beständig über dem Ausgabepreis, selbst während des Corona-Börsencrashs im Frühjahr 2020. Ihr bisheriges Rekordhoch hatten die Anteilsscheine dann im Mai 2020 mit 47,265 Euro erreicht. Aktuell bringt es das Unternehmen auf einen Börsenwert von mehr als 46 Milliarden Euro, was den zweiten Platz im MDAX bedeutet.

08.32 Uhr - Angesichts eines möglichen Siegs der Demokraten bei der Senats-Stichwahl im US-Bundesstaat Georgia könnten am Mittwoch die Aktien von HeidelbergCement nochmals gesucht sein. Der Zementhersteller dürfte nach Aussage von Händlern von hohen Investitionen in die Infrastruktur des Landes profitieren, sollten die Demokraten ein Patt im Senat erlangen. Denn ein solches Patt könnte dann von Amts wegen von der künftigen Vizepräsidentin Kamala Harris zu Gunsten der Demokraten aufgelöst werden - sie ist zugleich Präsidentin des Senats. Die Demokraten könnten dann ein milliardenschweres Hilfsprogramm zügig umsetzen. Die Heidelberger sind auf dem nordamerikanischen Markt sehr aktiv. Bereits am Vortag waren die Aktien mit 63,80 Euro auf den höchsten Stand seit Mitte Februar 2020 gestiegen, hatten die Gewinne anschließend aber abgegeben. Auf Tradegate wurden sie am Morgen mit 63,90 Euro noch etwas höher gehandelt und 1,4 Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Dienstag.

7.40 Uhr - Bitcoin knackt auf seiner Rekordrally die nächste wichtige Marke und notiert erstmals über 35.000 Dollar. Der Kurs der ältesten und wichtigsten Cyber-Devise steigt an der Börse Bitstamp bis auf 35.879 Dollar, nachdem er sich in den vergangenen drei Monaten bereits mehr als verdreifacht hat.

7.20 Uhr - Neue Produktionskürzungen Saudi-Arabiens treiben den Ölpreis auf den höchsten Stand seit rund elf Monaten. Die Nordseesorte Brent verteuert sich um bis zu 0,9 Prozent auf 54,09 Dollar je Fass, US-Leichtöl WTI steigt auf 50,24 Dollar und ist damit ebenfalls so teuer wie seit Februar vergangenen Jahres nicht mehr. Saudi-Arabien will die meisten der Staaten in der Opec+ zu einem Verzicht auf eine Erhöhung der Förderung bewegen, um den Ölmarkt zu stützen.

dpa-AFX/rtr