16.55 Uhr - Die Aktien von Deutsche Wohnen sind am Freitag im Dax nach dem früh erreichten höchsten Stand seit November 2020 ganz an das Indexende gerutscht. Zuletzt büßten die Papiere 2,6 Prozent auf 45,32 Euro ein, nachdem sie in den vergangenen Tagen sehr deutlich von dem in Berlin gekippten Mietendeckel profitiert hatten und am Freitag in der Spitze zu 46,70 Euro gehandelt wurden. Mehr als zehn Prozent hatten die Anteilsscheine zu diesem Zeitpunkt seit Dienstag der Vorwoche gewonnen. Nun stuften die Experten der französischen Investmentbank Exane BNP Paribasdie Papiere am Freitag auf "Underperform" ab. Mit einem neuen Kursziel von 43 Euro hält es Experte Rob Jones nun sogar für angebracht, dass die Aktie etwas niedriger notieren sollte. Dies lässt darauf schließen, dass der Kurs seiner Ansicht nach im Zuge der Erholung etwas über ihren fairen Wert hinaus geschossen ist. Auch andere Branchenwerte notierten am Freitag zuletzt klar im Minus: Vonovia, LEG und Aroundtown verloren zwischen 1,4 und 1,7 Prozent.

16.33 Uhr - Eine nach dem ersten Quartal deutlich erhöhte Gewinnzielspanne für dieses Jahr hat am Freitag die Anleger von Salzgitter zum Zugreifen ermutigt. Die Aktien rückten klar ins Plus vor, zuletzt gewannen sie 3,2 Prozent auf 27,12 Euro. Bevor der Stahlkonzern am Nachmittag seine Eckdaten zum Auftaktquartal veröffentlicht hatte, war der Kurs noch im engen Rahmen um die Gewinnschwelle gependelt. Analysten lobten das erste Quartal mit einem Vorsteuergewinn, der die Erwartungen deutlich übertroffen habe. Salzgitter erwartet vor diesem Hintergrund nun im Gesamtjahr deutlich mehr Gewinn als zuvor prognostiziert. Als Ergebnis der soliden Stahlnachfrage und stark ansteigender Stahlpreise sei die Zielspanne für das Ergebnis vor Steuern im Gesamtjahr quasi verdoppelt worden, kommentierte der Baader-Experte Christian Obst.

11.58 Uhr - Der Kurssturz bei Bitcoin und Ethereum löst einen Ausverkauf bei Werten aus dem Kryptowährungssektor aus. So fallen die Papiere von Coinbase, Riot, Marathon, Overstock und Silvergate im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu zehn Prozent. Die Titel der deutschen Bitcoin Group, die eine Kryptowährungsbörse betreibt, büßen knapp fünf Prozent ein. Die Titel der Softwarefirma Microstrategy, die Milliarden in Bitcoin investiert hat, geben sechs Prozent nach.

11.32 Uhr - In der Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage durch den geplanten Ausbau der Elektromobilität und der Ökostrom-Produktion decken sich Anleger mit Kupfer ein. Der Preis für das Industriemetall steigt um gut ein Prozent auf ein Zwei-Monats-Hoch von 9515 Dollar je Tonne. Kurzfristig hielten sie zwar ein Rekordhoch für möglich, konstatieren die Analysten des Research-Hauses Fitch Solutions. Im weiteren Jahresverlauf werde die Nachfrage des wichtigen Abnehmers China aber nachlassen und gleichzeitig das Angebot steigen.

11.25 Uhr - In Erwartung einer Zinserhöhung der russischen Notenbank decken sich Anleger mit der Währung des Landes ein. Im Gegenzug fällt der Dollar um 0,3 Prozent auf ein Dreieinhalb-Wochen-Tief von 74,99 Rubel. Dank der Entspannung im Ukraine-Konflikt könnte der Schlüsselsatz allerdings nur um einen Viertel statt einen halben Prozentpunkt angehoben werden, prognostizieren die Experten der Rosbank. Aktuell liegt der Leitzins bei 4,5 Prozent.

11.13 Uhr - Ein Quartalsergebnis über Markterwartungen beschert Saab den größten Kurssprung seit einem Jahr. Die Aktien des Anbieters von "Gripen"-Kampfjets und anderen Rüstungsgütern steigen in Stockholm um 8,5 Prozent. Das Unternehmen machte bei einem Umsatz von umgerechnet 896 Millionen Euro einen operativen Gewinn von 59 Millionen Euro. Die Experten des Vermögensberaters Kepler Cheuvreux halten auf dieser Basis steigende Analystenprognosen für das Gesamtjahr für möglich.

11.01 Uhr - Ein überraschend starkes Wachstum ermuntert Anleger zum Einstieg bei Vivendi. Die Aktien des Medienkonzerns steigen in Paris um 3,4 Prozent. Veröffentlichungen der Musikstars Taylor Swift und Justin Bieber hätten zu dem positiven Quartalsergebnis beigetragen, schreiben die Analysten der Credit Suisse. Ihre Kollegen von der Citigroup bezeichnen zudem die Erholung der Werbeeinnahmen als beeindruckend.

10.05 Uhr - Beim Börsendebüt von Allfunds in Amsterdam greifen Anleger beherzt zu. Die Aktien des Fondsvertriebs steigen auf 13,41 Euro. Das ist ein Plus von knapp 17 Prozent zum Ausgabepreis von 11,50 Euro. Damit wird das spanische Unternehmen mit mehr als acht Milliarden Euro bewertet.

09.57 Uhr - Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank hat die Aktien von Vossloh am Freitag beflügelt. Sie gewannen an der Spitze im SDax 5,7 Prozent auf 42,65 Euro. Analyst Lars Vom-Cleff änderte sein Anlagevotum von "Hold" auf "Buy" und hob das Kursziel von 40 auf 56 Euro an. Vossloh habe in vielen Produktkategorien eine weltweit führende Position, schrieb der Experte. Nach dem Verkauf des Transport-Segments 2020 seien die Sauerländer nun zu einem reinen und nachhaltig profitablen Konzern für Eisenbahninfrastruktur geworden. Die Geschäftsbeziehungen seien sehr langfristig ausgelegt. Vom-Cleff rechnet mittelfristig mit einer operativen Gewinnmarge (Ebit-Marge) von über zehn Prozent.

09.56 Uhr - Der 4,6 Milliarden Dollar schwere Verkauf des US-Schulbusgeschäfts an den Finanzinvestor EQT beschert FirstGroup den größten Kurssprung seit einem halben Jahr. Die Aktien des Personenbeförderers, zu dem unter anderem die traditionsreiche US-Busgesellschaft Greyhound gehört, steigen in London um 19 Prozent.

09.33 Uhr - Dank der geplanten Verdreifachung der Beteiligung durch LVMH auf rund zehn Prozent winkt den Aktien von Tod's der größte Tagesgewinn seit zweieinhalb Jahren. Die Titel des Schuhfabrikanten steigen in Mailand um 16 Prozent. Insider bezeichnen das Investment als "freundliche Unterstützung" für das Pandemie-bedingt kriselnde Unternehmen. LVMH-Titel bröckeln in Paris um 0,2 Prozent ab.

09.20 Uhr - Nach einem Quartalsumsatz unter Analystenprognosen droht den Aktien der Software AG der größte Tagesverlust seit dem Börsencrash vom März 2020. Die Titel des SAP-Rivalen fallen um knapp sieben Prozent. Das Unternehmen sei erwartet schwach ins Jahr gestartet, kommentiert Analyst Knut Woller von der Baader Helvea Bank. Ertragskraft und Auftragseingang hätten aber positiv überrascht. Daher habe die Software AG mit dem abgelaufenen Quartal ihre Talsohle voraussichtlich durchschritten.

08.10 Uhr - Ein positiver Analystenkommentar hievt Vossloh an die Spitze des SDax. Die Aktien des Verkehrstechnik-Konzerns steigen im Geschäft von Lang & Schwarz um gut drei Prozent auf 41,63 Euro. Die Experten der Deutschen Bank haben die Papiere von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 40 auf 56 Euro angehoben.

07.45 Uhr - Ein Gewinnsprung und ein optimistischerer Ausblick geben Daimler Auftrieb. Die Aktien des Autobauers steigen vorbörslich um 0,6 Prozent. "Nach den starken vorläufigen Quartalszahlen war das keine Überraschung", sagt ein Börsianer. Die Stimmung helle es dennoch auf.

07.38 Uhr - Die geplante Erhöhung der Kapitalertragssteuern in den USA löst einen Ausverkauf bei Kryptowährungen aus. Bitcoin fiel am Freitag um gut sechs Prozent auf ein Sieben-Wochen-Tief von 48.357,40 Dollar, und die Nummer zwei der Cyber-Devisen, Ethereum, büßte gut zwölf Prozent auf 2115 Dollar ein. Am Donnerstag hatte sie noch ein Rekordhoch von 2645,75 Dollar erreicht.
Insidern zufolge will US-Präsident Joe Biden die Kapitalertragssteuern in etwa verdoppeln. Börsianer befürchten, dass dies die Attraktivität von Kryptowährungen als Geldanlage schmälert. Einige Fonds hätten auf die Nachrichten mit aggressiven Verkäufen reagiert, sagte Avi Felman, Chef-Händler des auf Kryptowährungen spezialisierten Vermögensverwalters Blocktower.
Vor allem bei Ethereum seien die Kursverluste aber zu einem nicht unerheblichen Teil eine Reaktion auf vorangegangene Kursgewinne, warf Chris Weston, Chef-Analyst des Brokerhauses Pepperstone, ein. "Es hat sich im Vergleich zu Bitcoin deutlich überdurchschnittlich entwickelt." Seit Jahresbeginn hat Ethereum knapp 230 Prozent zugelegt, fast vier Mal so stark wie Bitcoin. Der MSCI-Weltaktienindex kommt im gleichen Zeitraum nur auf knapp fünf Prozent Kursplus.

rtr/dpa-AFX